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dem rettenden Ufer zu, wo ihn die Freunde mit donnerndem Jubel¬ 
schall begrüßten und im Triumph in die Stadt geleiteten. 
5. Die Tapferkeit dieses einzigen Mannes hatte dem Siegeslauf 
Porsenas Halt geboten und Rom vor dem Eindringen der Feinde ge¬ 
rettet. Nach dem Kriege errichtete die dankbare Stadt ihrem großen 
Sohne ein Standbild auf dem Waffenplatz und schenkte ihm so viel 
Land, wie er an einem Tage mit dem Pfluge umkreisen konnte. 
Gustav Schalk. 
c) Mucius Scävola. 
1. Porsena schritt nun zur Belagerung Roms und zog von der 
See Schiffe herbei, um der Stadt die Zufuhr an Lebensrnitteln ab¬ 
zuschneiden. Seine Absicht gelang ihm so gut, daß die Belagerten 
bald drückenden Mangel litten und Getreide und Brot auch für die 
höchsten Preise kaum noch zu erlangen waren. Eine düstre, schier 
hoffnungslose Stimmung bemächtigte sich des darbenden Volkes, und 
der Tag der Übergabe an den mächtigen Feind rückte immer näher 
heran. 
Diesen Zustand vermochte ein junger adliger Römer, namens Ga jus 
Mucius, nicht zu ertragen, und er entschloß sich aus Liebe zu seiner 
unglücklichen Vaterstadt zu einer unerhörten Tat: In das feindliche 
Lager wollte er sich schleichen und König Porsena töten. 
2. Gedacht, getan. In etruskischer Kleidung, den scharf ge¬ 
schliffnen Dolch unter dem Mantel verborgen, begab sich der Ver¬ 
messene nächtlicherweile aus der Stadt, setzte über den Strom, wartete 
bis zum Morgen und mischte sich alsdann unauffällig unter die etrus¬ 
kischen Krieger. Es gelang ihm auch, ohne Verdacht zu erregen, bis 
in die Nähe des königlichen Zeltes vorzudringen. Dort sah er zwei 
prächtig gekleidete Männer auf Stühlen sitzen, von welchen der eine 
den Soldaten den Sold auszahlte. Welcher von beiden aber war der 
König? — Mucius vermochte es nicht herauszufinden, scheute sich 
auch, jemand zu fragen; denn wie leicht hätte er sich verraten können! 
3. Da stellte er dem Schicksal seine Führung anheim, trat rasch 
herzu, zog den Dolch und stieß die Waffe dem Manne, welcher den 
Sold auszahlte, tief in das Herz hinein. Der tödlich Getroffne war 
aber nicht der König, sondern sein Schreiber. Rasch sprang der Misse¬ 
täter nun durch den schreckensstarren Haufen der Krieger und suchte 
zu entkommen; allein er wurde ergriffen und vor den König geführt. 
Da stand er vor den Stufen des königlichen Sitzes ohne Furcht und 
Zagen, als hätte er nicht ein todwürdiges Verbrechen, sondern eine 
lobenswerte, rühmliche Tat vollbracht. Auf Porsenas strenge Frage 
antwortete er stolz: ,,Ich bin ein römischer Bürger und heiße Cajus
	        
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