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Der Hirt hütet es, daß es nicht auseinander läuft und die
Felder beschädigt. Er braucht dabei eine starke Peitsche oder
einen Ringelstecken; auch läßt er sich von einem Hunde unter¬
stützen. Wenn die Hitze zu groß wird, treibt er seine Heerde
in den Schatten; bisweilen führt er sie auch an eine Tränke,
damit sie saufen können.
Ist das Vieh satt, so legt es sich hin, um zu ruhen, ge¬
wöhnlich ans die linke Seite. Dann kommt das gefressene
Futter zum zweiten Male in sein Maul, damit es nochmals
gekaut wird. Deßhalb zählt man das Rindvieh zu
den wiederkäuenden Thieren.
Am Abende treibt der Hirt seine Heerde wieder nach
Hanse. Jedes Thier findet in seinen Stall, ohne einen Führer
zu haben.
Manche Leute behalten das Vieh lieber zu Hause, weil
der Dünger auf der Weide verloren geht, und die Kühe auch
weniger Milch geben.
Es klingt gar lieblich, wenn die Kühe und Kälber Glocken
und Schellen an dem Halse hängen haben.
Curtman.
79. Das Schaf.
Das Schaf ist ein sanftes Thier; es ist sehr furchtsam
und kann sich nicht wehren, darum hat es den Menschen noth¬
wendig; im Winter könnte es bei uns gar nicht leben, wenn
wir ihm nicht Stall und Futter geben würden. Das junge
Schaf heißt Lamm und ist gar sanft und zierlich; daher haben
es die Kinder sehr lieb. In den ersten Wochen saugt das
Lamm die Milch des alten Schafes; das Schaf gehört demnach
zu jenen Thieren, welche man Sängethiere heißt. — Lehren
kann man das Schaf nichts, dazu ist es zn einfältig. Wenn