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Drittes Kap. Schauplaz der Begebenheiten. 
tiefer m Süden auch Makedonien — von Jllyricum (in engerer Be¬ 
deutung) ab. Dieses Küstenland, Japidia, Liburnia (Morlachien) 
und Dalmatia, sammt den vielen dazu gehörigen Inseln, unter ei¬ 
nem fast italischen Himmel, an romantischen Lagen überreich und, in 
alten wie in neuen Zeiten, von einem Geschlechte kühner Seefahrer bewohnt, 
wurde durch die Prachtliebe der Kaiser mit Städten und Pallästcn geziert. 
Die meisten davon liegen jezt in Trümmern, wie Scardona und vorzüglich 
— wo nun Spalatro — das einst so stolze Salona, in dessen Gärten 
Diocletian reineren Lebensgenuß, als früher ans dem Throne fand. 
Die Länder südlich am Hämus, Thracien, Makedonien und Grie¬ 
chenland nebst den Inseln, haben wir früher (B. I. S. 182 f. B. H. 
Kap. 3. §. 2.) betrachtet. Griechenland hieß jezt Achaja, und kaum 
nimmt die politische Geschichte mehr Notiz von der kleinen Provinz, aus 
welcher einstens die Besieger Persiens hervorgegangen. Bei aller- Achtung, 
welche die Römer, fast unwillkürlich, dem griechischen Genie zollten, mochten 
sie doch dem Lande, das nur durch die Freiheit groß gewesen, den alten 
Glanz nicht wiedergeben. Viele Städte zerfielen; Athen wurde durch die 
Gothen geplündert. Von den beweglichen Kunstscbäzen war das Beste 
nach Rom gekommen. In Makedonien erhob sich Thessalonice über alle 
Städte des Landes. Den Eingeborenen blieb der Ruhm ererbter Tapferkeit. 
Das einst wilde Thrakien wurde durch Verlegung der Residenz nach Kon¬ 
stantinopel (Byzanz) der Mittelpunkt des Reichthums und der Pracht. 
Schon früher hatten verschiedene Kaiser cs mit ncucrbautcn Städten geziert. 
Neben denselben behauptete Perinthus (Hcraklca) den alten Ruhm. Auf 
dem Lande dauerte zum Theil die Rohheit der einheimischen Stämme fort. 
§. 8. Die Morgenlande. 
Auch die Morgenlande Roms, Klein-Asien, Syrien, Phöni- 
zien, Palästina, auch Mesopotamien und Armenien, die beständi¬ 
gen Zankäpfel zwischen Rom und Mittel-Asien, haben wir an geeigneter 
Stelle beschrieben. In Mesopotamien behaupteten die Römer bis auf Jovian 
die wichtige Grcnzscstung Nisi bis. Auch in den kaukasischen Ländern, 
Colchis, Jberien und Albanien — vom schwarzen bis zum kaspischen 
Meere—, war seit Pompejus ihre — jedoch von Scythen oder Parthcrn 
oder Persern häufig bestrittene — Herrschaft gegründet. 
Noch fühlte Klein-Asien die Nachwehen des mithridatischen Krieges.
	        
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