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Drittes Kap. Geschichte der Reformation. 
protestantischen Ständen und mit dem kriegslustigen König von Frankreich 
den Schlag bereiteten, der den durch heuchlerische Versprechungen in Schlum- 
nrcr gewiegten Karl von seiner Höhe stürzen sollte. 
Karl war in Jnspruck, 'von wo aus er den Gang des durch Julius III. 
(Paul's III. zwar gleichgesinnten, doch minder hartnäckigen Nachfolger) nach 
Trient zurückvcrsezten Concils zu lenken suchte, und zugleich die Bewegungen 
in Teutschland beobachtete. Als nun Magdeburg sich endlich an Moriz 
ergeben; da brach dieser auf mit seinem Heere, verband sich mit jenem des 
jungen Landgrafen Wilhelm von Hessen, dessen Vater noch immer in der 
Gefangenschaft des Kaisers schmachtete, und mit den Schaaren des Mark¬ 
grafen Albrecht von Brandenburg- Culmbach, und überfiel den schlccht- 
gcrüsteten Kaiser; während auch König Heinrich II. von Frankreich daö 
Hcrzogthum Lothringen überschwemmte, und der Bisthümer Metz, Toul 
und Verdun sich bemächtigte (März 1832). In öffentlichen Schriften recht¬ 
fertigten die Verbündeten ihren Abfall durch harte Beschwerden gegen Karl. 
Nur zur Rettung der teutschen Freiheit hätten sie die Waffen ergriffen. Wo¬ 
gegen der Kaiser ihnen bitter das Bündniß mit Frankreich vorwarf, und 
daß sic selbst mit den türkischen Bassen in Ungarn Briefe gewechselt hät¬ 
ten, als ob sic Teutschland, welches befreien zu wollen sic vorgaben, diesen 
Erbfeinden zu überliefern gedächten. 
Dieser Unfall — denn mit entschiedener Ucbcrlegenhcit fochten die Ver¬ 
bündeten, ja cs wäre beinahe Karl Selbst in Jnspruck dem Kurfürsten in 
die Hände gefallen — sank tief in das Gemüth des alternden Kaisers. Von 
nun an gab er die Hoffnung auf, mit oder ohne Concil den Religionszwie- 
spalt zu enden. Darum bot er die Hände zum Frieden mit den Abtrünnigen, 
vorzüglich damit er mit ungetheiltcr Macht wider den schlimmsten Reichsfcind, 
wider die Franzosen, ziehe. In Passau, unter Vermittlung des römi¬ 
schen Königs Ferdinand, wurde der Vertrag geschlossen (16. Juli 1882), 
welcher den Protestanten Religionsfreiheit gewährte. Doch blieb noch Man¬ 
ches zu bestimmen übrig, welches der nächste Reichstag vervollständigen sollte. 
Aber erneuerter Kriegslärm, vorzüglich durch des unruhigen Albrecht von 
Culmbach Hader mit den Bischöfen von Bamberg und Würzburg ver¬ 
anlaßt, erfüllte das Reich. Kurfürst Moriz Selbst, welcher Albrecht bän¬ 
digen sollte, blieb gegen denselben in der Schlacht bei Sievcrshauscn, 
welche gleichwohl Albrecht verlor. Der Ruhestörer ward bald darauf aus
	        
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