§2. Wie Babel schnell zur höchsten Blüthe gelangt. 133 
los. Endlich ward ein Theil ihrer starken Mauern nicht 
von ihm, sondern von den Finthen des Tigris, der hoch 
Über seine Ufer gestiegen war, niedergerissen und so der 
Weg in sie geöffnet. König Sarak sah jetzt kein Heil 
mehr; da richlele er einen Scheiterhaufen auf und ver¬ 
brannte sich selbst daraus sammt seinen Frauen und Schä¬ 
tzen. Ueber Ninive kam aber, was Zephania (2, 13.) 
geweissagt: „Ninive wird Er öde machen, dürre wie eine 
Wüste, daß die Thiere darin wohnen." Sie ward zer¬ 
stört, um nie mehr aufgebaut zu werden. Noch 
jetzt liegt die ungeheure, 3 Tagereisen große Stadt, ein 
unermeßlicher Trümmerhaufe von Backsteinen und Mar- 
morstücken da, unter denen allerlei schöne und zum Theil 
noch ganz gut erhaltene Bildwerke sich finden. Unsere 
Gelehrten reisen hin und graben aus. 
So war Assurs Macht und Pracht hingesunken auf 
immer! Wie ein dumpfes Tönen hört man von ihr bei 
den Ruinen der königlichen Hofburg, an deren Eingängen 
annoch 20 kolossale Stiere mit Flügeln und Menschen¬ 
köpfen stehen, davon einer 500 Centner wiegt. 
Dafür aber erhob sich neben dem Medischen ein Neu- 
Babylonisches Reich; denn Nabopa lassar ward 
jetzt ein selbstständiger König. Und er brachte au¬ 
ßer seinem Babylonien oder Chaldäa noch als Stücke des 
zertrümmerten Assyrischen Reiches einen großen Theil von 
Syrien und Phönizien, sowie das Land Israel 
unter seine Gewalt. 
§ 2. 
Wie Babe! schnell zur höchsten Blüthe gelangt. 
Nabopalassars Sohn und Nachfolger war denn der 
mehrerwähnte Nebucadnezar. 
Dieser stieß mit dem Egyptischen Könige Pharao 
Necho, Psammetichs Nachfolger, welcher mit einem gro¬ 
ßen Heer nach Asien herübergezogen war, um auch etwas 
von den Trümmern des Assyrischen Reichs zu fischen, 
anno 606 bei Circesium oder Ka rchemisch zusammen,
	        
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