Full text: Geschichte des Alterthums (Theil 1)

Und des Rheinbundes, der das ganze noch übrige 
Deutschland ausser Oesterreich und Preussen umfasst. Die¬ 
sem übermächtigen Frankreich gegenüber stehen ein durch 
grosse Länderverluste geschwächtes Oesterreich und das 
verkleinerte misshandelte durch den Rheinbund und das mit 
Sachsen in Personalunion verknüpfte Herzogthum War¬ 
schau eingeschnürte Preussen. — Die Befreiung Deutsch¬ 
lands von französischer Knechtschaft im Jahre 1813 erfolgt 
nicht durch Deutschland selbst, sondern sie wird gegen die 
Heere Frankreichs und des Rheinbundes erkämpft vorzugs¬ 
weise mit preussischem und russischem Blute und mit engli¬ 
schem Gelde. 
No. 17. 
Deutschland zur Zeit des deutschen Bundes 
1815—1866. 
Der lose deutsche Bund von 1815, das Werk des 
Wiener Congresses, dem man eine lange Lebensdauer zu 
geben geglaubt hatte, führt doch nur ein halbes Jahrhundert 
ein sieches Leben. Preussen, für den Verlust des gröss- 
ten Theiles seiner polnischen Provinzen zwar durch die 
Hälfte von Sachsen und die Rheinlande entschädigt, aber 
in zwei ungleiche Hälften auseinandergerissen und mit für 
die Dauer unmöglichen Grenzen ausgestattet, erstrebt eine 
festere Gestaltung des Bundes; der Gegensatz der beiden 
Grossmächte Oesterreich und Preussen innerhalb des 
selben führt 1866 aus Veranlassung der schleswig-holsteini¬ 
schen Ereignisse zum Kriege und zur Sprengung des Bundes. 
— Auch die das übrige Europa betreifenden Beschlüsse und 
Abmachungen des Wiener Congresses sind bereits nach 
wenigen Jahrzehnden durchbrochen, so zerfällt schon im 
Anfange der dreissiger Jahre das Königreich der Nieder¬ 
lande, von dem sich Belgien absondert, während Polen 
in Folge des Aufstandes von 1830 dem russischen Kaiser¬ 
reiche vollständig einverleibt wird. In Italien gehen Ende 
der fünfziger und Anfang der sechziger Jchre die grossen 
Veränderungen vor sich, die die Abtretung Savoiens an 
Frankreich, diejenige der Lombardei an Sardinien und die 
Gründung des neuen Königreichs Italien zur Folge haben. 
No. 18. 
Mittel-Europa nach der Wiederaufrichtung des deut¬ 
schen Kaiserreiches im Jahre 1871. 
Mittel-Europa und besonders Deutschland sind bei der 
Darstellung, wie sie der Atlas giebt, vorzugsweise berück¬ 
sichtigt worden. Dieses Blatt zeigt den vorläufigen Abschluss 
einer funfzehnhundertjährigen und für Deutschland so ehren¬ 
voll endenden Entwicklung ; obwohl den territorialen Besitz¬ 
stand der Gegenwart zur Darstellung bringend, konnte doch 
von diesem Gesichtspunkte aus die Karte principiell nicht 
fehlen. 
Zur Aussprache der Fremdnamen: 
Magyarisch 
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CS (ts) 
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Siidslavisch 
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Polnisch (auch für Westrussland) . 
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Im Deutschen zu sprechen wie . . 
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on 
en 
(') bezeichnet den weichen sch-Laut des französischen j (ebenso zu sprechen im polnischen rz). 
c bezeichnet den arabischen leisen Kehlhauch Ain. 
dj = dsch. 
A. Abtei. 
B. Bisthum. 
ERZB. Erzbisthum. 
ERZHZ. Erzherzogthum. 
F. Fürstenthum. 
FREIGR. Freigrafschaft. 
GEF. GR. Gefürstete Grafschaft. 
G VT. Gouvernement. 
GR. Grafschaft. 
Abkürzungen. 
GRF. Grossfürstenthum. 
TjROSSHZ. Grossherzogthum. 
H. Herrschaft. 
HZ. Herzogthum. 
KGR. Königreich. 
KURF. Kurfürstenthum. 
LD. Land. 
LDV. Landvogtei. 
LGR. Landgrafschaft. 
MGR. Markgrafschaft. 
PFALZGR. Pfalzgrafschaft. 
PR. Probstei. 
PROV. Provinz. 
REP. Republik. 
VGR. Vicegrafschaft (Vicomté). 
WDSCH. Woiwodschaft.
	        
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