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Befchützung der Neutralität geschlossene Convention zu erneuern. Schwe-
den und Preußen fügten sich diesem Begehren, und auch Dänemark
wurde durch das drohende Benehmen des russischen Kaisers bewogen,
seinen Beitritt zu erklären. Es erschien aber eine englische Flotte vor
Kopenhagen und nach einer gelieferten Seeschlacht nahm Dänemark
den von Nelson angebotenen Waffenstillstand an. Die Engländer ge¬
dachten nun auch die Schweden und Russen zu züchtigen, und die
englische Flotte segelte auf die Höhe von Karlskrona und forderte
von dem König von Schweden bestimmte Erklärungen. Da kam die
Nachricht von der Ermordung des Kaisers Paul.
Wegen der gesteigerten Geistesverwirrung des Kaisers waren mehrere
Große in den ersten Kriegs- und Staatsämtern zu einer Verschwörung
zusammengetreten. Die Verschwornen hatten in der Nacht zum 24. März
1801 den Kaiser in seinem Schlafzimmer überfallen, hatten ihm eine
Abdankungsurkunde vorgelegt und ihn, als er diese nicht unterzeichnen,
sondern Widerstand leisten wollte, erwürgt. Sein Sohn Alexander
(1801 —1825) übernahm die Regierung, nachdem sein Abscheu vor der
That nur durch die lebhafteste Darstellung der Nothwendigkeit des Ge¬
schehenen überwunden worden war. Er schloß mit England eine Con¬
vention, in welcher Rußland in der Hauptsache nachgab.
Nachdem England von seinen Bundesgenoffen verlassen war, glaubte
der Minister Pitt, durch das Fciedensgeschrei seiner eigenen, durch große
Handelsverluste entmuthigten Nation bestimmt, der Gewalt der ungün¬
stigen Verhältnisse für den Augenblick weichen zu müssen. Er selbst
wollte jedoch keinen Act äußerer Versöhnung mit der Revolution schlie¬
ßen und übergab daher im März 1801 das Siegel, das er siebzehn
Jahre als Kanzler und erster Lord der Schatzkammer geführt hatte, seinem
von ihm selbst empfohlenen Nachfolger Addington. Dieser knüpfte
alsbald Fried ensunterhand lungen mit Frankreich an. Auch
Bonaparte wünschte den Frieden. Dazu kam, daß der Punkt, welcher
bei der Unterhandlung die meiste Schwierigkeit gemacht haben würde,
die Frage -über das Schicksal Aegyptens, bereits beseitigt war. Denn in
Folge einer in Aegypten geschloffenen (Kapitulation waren die französi¬
schen Truppen mit Waffen und Gepäck, ohne kriegsgefangen zu sein, auf
englischen Schiffen nach Frankreich gebracht worden. Zwischen Frank¬
reich und England wurde zu London am 1. Oktober 1801 ein
Präliminarfriede und zu Amiens am 17. März 1802 ein Defi¬
nitivfriede geschloffen. England gab an Frankreich, Spanien und
Holland alle Eroberungen, mit Ausnahme der spanischen Insel Trinidad
und der holländischen Besitzungen aus Ceylon, zurück; es verpflichtete
sich, die Insel Malta an den Johanniterorden und Aegypten an die
Pforte zurück zu geben; alle Häfen und Inseln im mittelländischen
Meere zu räumen. Die französischen Truppen sollten Neapel und den
Kirchenstaat verlassen. Am 8. Oktober 1801 kam auch zwischen Ru߬
land und Frankreich ein Friedensvertrag zum Abschluß.
Bonaparte, der in seinen Feldlagern nur eine Verfassungsform,
die eines Kriegsheeres, liebgewonnen hatte, gab am 17. Februar 1800
der innern Verwaltung Frankreichs eine ganz neue Gestalt. An
die Stelle der bisherigen Verwaltungsbehörden traten einzelne Beamte;