Rom. 
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von 55 Jahren, bedeckt von 23 Wunden, an der Säule 
des Pompe;ns nieder. Die ernste Nemesis, welche die 
Schicksale der Völker und Individuen mit unerbittlicher 
Strenge entscheidet, übte hier ein großes Wiedervergeltungs- 
recht; nur Roms Schicksal selbst ward durch Casars 
Ermordung nicht gebessert. Er war in der That der 
letzte große Mann dieser Zeit, in dessen Seele ein Plan 
zu reifen vermochte, der, in seiner Verwirklichung, Roms 
sinkende Verfassung vielleicht von neuem gestützt hatte. 
Schon stand er auf dem Gipfel der glänzendsten Erdengröße, 
und ein Titel mehr, ein Diadem auf seinem Haupte, hatte 
feiner Größe und Macht durchaus keinen neuen Zuwachs 
geben können; allein er wollte auch die republikanische 
Form zertrümmern, die das Werk von mehr als einem 
halben Jahrtausend gewesen war, und dieses Wagestück 
konnte nicht von Männern ertragen werden, die so mächtig 
aufgeregt waren, wie Casars Mörder. — Dieser Tod schuf 
den Bürgern Roms ein neues Heer von Leiden, ohne daß 
die veraltete Form der Republik hatte wieder hergestellt 
werden können; nur der erbitterte Partheigeist, der lang 
verhaltene Haß gegen den in allen Kriegen und in drei 
Erdtheilen glücklichen Usurpator hatte sich eine blutige Ge¬ 
nugthuung verschafft, bei welcher das Ganze mehr verlieren, 
als gewinnen mußte. 
1tz2. 
t 
Folger: desselben. 
Nach Casars Ermordung waren die Senatoren hinweg 
geeilt; der ängstliche Cónsul Antonius hatte sich versteckt, 
weil er ein gleiches Schicksal befürchtete. Für ihn war aber 
kein Dolch geschliffen, weil er nie durch eigene Kraft, sondern 
nur durch die Zeitverhaltnisse wichtig werden konnte. Die 
Verschwornen sahen sich also in dem Augenblicke, wo sie die 
neue Ordnung der Dinge aussprechen wollten, verlassen; 
sie gingen auf das Capitol, und Cicero, Dolabella, 
Cinna und andere schloffen sich ihnen an. Die Veteranen 
Casars, die man fürchtete, hielten sich ruhig.
	        
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