Full text: Für den Schüler (Bd. 1)

frei sind, nicht znr Ruhe, sondern zu einer körperlichen 
Bewegung anwenden. Aber kurz vor oder nach dem Es¬ 
sen ist eine heftige Bewegung, so wie eine starke Anstren¬ 
gung der Geisteskräfte schädlich. Ueberhaupt wirkt jede 
übertriebene Anstrengung bei der Bewegung nachtheilig. 
Anhaltendes Tanzen, unmäßiges Laufen, oder auch bis 
zum heftigsten Schweiß fortgesetztes Arbeiten an heißen 
Sommertagen erhitzt das Blut, verschwendet die Kräfte, 
verleitet zum unmäßigen Trinken, stört die Verdauung 
und den ruhigen Schlaf. Jährlich sieht man Leichen 
von Jünglingen und Mädchen als Opfer der Tanzwnth 
auf den Gottesacker tragen, ohne daß dadurch der jugend¬ 
liche Leichtsinn gewarnt oder gebessert wird. Wer beim 
Tanzen nicht vollkommen Athem behält, sollte auf dieses 
Vergnügen ganz Verzicht leisten. 
Der Schlaf ist die beßte Art der Ruhe, das vor, 
züglichste Stärkungsmittel des durch starke Arbeit ermü¬ 
deten Körpers. Daher schadet es der Gesundheit, wenn 
man sich denselben gewaltsam entzieht und zu wenig 
schläft. Aber auch das zu viele und zu lange Schlafen 
ist schädlich und entkräftet den Körper. Obgleich der eine 
Mensch nach seiner Körperbeschaffenheit und Lebensart 
mehr Schlaf nöthig hat, als der andere; so ist doch für 
einen Erwachsenen und Gesunden ein sechs bis sieben 
Stunden langer Schlaf hinreichend. Knaben und junge 
Mädchen müssen etwas länger schlafen, um vollkommen 
auszuwachsen. Die beßte Zeit zum Schlafen ist offenbar 
die Nacht, wie dieß schon die Dunkelheit und die feuchte, 
ungesunde Nachtluft schließen lassen. Am gesundesten ist 
cs, des Abends zeitig zu Bette zu gehen und des Mor- 
gens wieder früh aufzustehen. —- In fremden Betten 
zu schlafen, besonders wenn sie nicht rein überzogen sind, 
lst immer gefährlich, weil durch dieselben leicht Krankhei¬ 
ten mitgetheilt werden können. In schlechten Wirthshäu, 
fern lege man sich nie anders als unauögekleidet aufs 
Bett, oder lasse sich lieber ein Lager aus frischem Stroh 
bereiten. — Ohne dringende Nothwendigkeit sollten nie 
Kinder bei.Erwachsenen oder mehrere Kinder in einem 
Bette schlafe»»; denn so muß Einer des Anderen Ausdün, 
stungen einathmen, »vobet man nicht gesund sein und nicht 
ruhig schlafen kann. Aber »»och schädlicher, ja sehr gefähr-
	        
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