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und die Füße müssen am wärmsten gehalten werden; doch
dürfen Kinder keine Filz.' und andere warme Schuhe tra,
gen. In unserer Gegend, wo heiße und kühle Tage oft
wechseln, ja, oft der Abend eines heißen Tages sehr kühl
wird, ist auch das Tragen der leichten Sommerklei¬
dung häufig mit nachtheiligen Folgen verbunden. Man
sollte wenigstens, sobald irgend ein kühler Tag kommt,
sie mit einer wärmeren vertauschen, zumal. da man sich
bei großer Hitze am meisten vor dem Erkälten hüten muß.
Gegen die brennenden Sonnenstrahlen bedecke man den
Kopf. — Sehr gefährlich ist es, alte Kleidungsstük,
ke zu kaufen und anzuziehen; denn durch dieselben kön¬
nen uns leicht bösartige Krankheiten mitgetheilt werden.
Höchst gefährlich und ansteckend ist vorzüglich der Ge,
brauch der Betten, in welchen Lungen, oder Schwind,
süchtige und an Hautkrankheiten Leidende gelegen haben,
und das Tragen der Kleidungsstücke derselben. Schon
mancher gesunde Mensch kaufte mit einem solchen Klei-
dungestücke sich eine immer dauernde Siechheit, schreck,
liche Krankheiten und den Tod.
Wenn eine Wohnung gesund sein soll, so muß sie
trocken, hell und nicht dumpfig sein. Zn feuchten, dunk,
len und dumpfigen Stuben und Kammern werden die
Menschen ungesund, besonders nervenschwach, gichtisch
und drüsenkrank, auch dumm und mißmüthig. Man sor,
ge immer für trocknen Fußboden, für frische Lust, und
durch öfteres Kehren, Abwischen und Weißen für Reinlich,
keit. Man vermeide ein zu starkes Heizen der Wohnstu«
ben; schiebe die Ofenklappe nicht eher zu, als bis die Koh,
len völlig erloschen sind, namentlich wenn der Ofen von
der Stube aus geheizt wird; lege nicht Holz zum Trock,
neu in den Ofen, und stelle sich nicht mit dem Rücken ge,
gen denselben. Die Schlafzimmer dürfen nicht kurz vor
dem Schlafengehen geheizt werden, weil dadurch ein gro,
ßes Unglück entstehen kann. Zn Stuben, welche erst ge«
weißt oder gescheuert und noch nicht wieder ganz trocken
sind, muß man sich nicht aushaltet;, am wenigsten schlafen.
Reinlichkeit.
Sie ist nicht nur des äußeren Anstandes halber noch,
wendig, sondern erhält, befestigt und vermehrt auch die