Full text: Die Erde und ihre Bewohner

184 Dritte Abtheilung. Europa, Gebirge, Kaukasus. 
scheu See strömt, nnd in das Gebiet des Rioni, welcher mit Mn 
schwarzen Meer sich vereinigt, abfallend. 
So hat dieses Gebirge eine Länge von mehr als 150 deutsche,, 
Meilen bei einer Breite von 20 bis 40 Meilen; die Breite ist i>u 
Osten noch einmal so groß, als im Westen, verhält sich also «n,gekehrt« 
wie bei den Pirenäen. Mit seinen höchsten Gipfeln überragt 
der K'aukasus die Schneelinie, welche hier mit 9.880 F. beginnt, 
weit, denn der Kasbeg, an welchem vorbei die fahrbare Straße von 
Europa nach Asta führt, erhebt sich 14.400, der Elbrus sogar 16.850 
F. hoch, also 2.100 F. höher, als der Montblanc. Daher finden wir 
hier, wie im Alpengebirge, viele Glättfcher, großen Wasser, 
reichthum und grüne Wiesen, welche als Viehwaiden benützt wer, 
den, und .tiefet herab« auf de» Nordseite, dichte Waldungen 
von Erlen, Buchen, Eichen und Ulmen, welche man auf der 
Südseite (in Asta) vermißt. Am Südabhange deS Kaukasus sind 
dagegen Kastanienwälder, wilde Kirschen, Apfel- und Binu 
bäume, und es gedeiht die Rebe. 
Ueber die zusammenhängende, hohe Gebirgsmauer des Kaukasus 
führen nur zwei Pässe, der eine am Ostabhange, den kaspischen See 
entlang (der Paß von Derbent, oder die albanische Pforte),, 
welcher Aehnlichkeit mit der Straße von Frankreich und Nizza hat, 
und zweitens die Pforte Dladi-Kaukas (ein Seitenstück zur Sim- 
plonstraße, unter Alexander!, gebaut, mitten durch den Kaukasus, 
welche Mosdok und Tistis verbindet). 
Die Bewohner des Kaukasus, bekannt durch ihre regelmäßige 
Körperbildung, gehören verschiedenen Vötkerschafen an, und werden 
gewöhnlich in Europa unter dem allgemeinen Namen Zirkassier l>e, 
griffen. Größtentheils stehen sie unter russischer Herrschaft; mehre sind 
aber unabhängig, und finden in Fehden und Raub ihre Hauptbesckaf, 
tigung. Messungen über dieses Gebirge fehlen noch, und die in Pe- 
tersburg wahrscheinlich vorhandenen sind noch nicht öffentlich bekannt. 
Anmerk. Eine, von einem russischen Offizier aufgenommene, Ansicht 
des Gebirges habe ich in der Hertha mitgetheist. 
L. D e r Ural. 
Das dritthalbhundert Meilen lange, östlichste Gebirge unseres Erd, 
theils, welches Europa von Asien scheidet, wird von den Russen We- 
Kamenoi Pojas (d. i. der große Felsgürtel), von Heu Tar, 
raltau (d. i. Gebirgsgürtel) genannt. Es erstreckt sich der 
ich, von Süd nach Nord, wo die nackten, nnwirthbaren Kalk-
	        
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