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Mittlere Geschichte.
und einen Vergleich einzugehen, der allen Vortheil auf Seiten des Kai¬
sers stellte; die Einsetzung der Bischöfe sollte zwar der Papst haben,
dagegen der Kaiser ihnen alle jemals von der weltlichen Gewalt verlie¬
henen Güter wieder nehmen. Daß dann die Kirche ohnmächtig dem
Kaiser gegenüber stehen würde, begriffen die Kardinäle sehr wohl, als
sie gleich nach der Rückkehr Heinrichs gegen diesen ohne ihre Zustim¬
mung geschlossenen Vertrag Widerspruch erhoben. Nachdem der Krieg
zwischen den Sachsen, des Papstes Verbündeten, und dem Kaiser, in wel¬
chem dieser noch 1115 eine Niederlage am Welfesholz im Manssel-
difchen bei Eisleben erlitten, endlich beendigt, sah sich auch Papst Ca-
lixtus 11., jetzt ohne Bundesgenossen, genöthigt, 1122 die Wormser
Concordaten mit dein Kaiser abzuschließen. Nach denselben sollte der
Kaiser die Wahl der Bischöfe, die von den Domherren vollführt wurde,
beaufsichtigen und leiten, der Papst aber sie bestätigen, der Kaiser die Bi¬
schöfe wegen der weltlichen Güter mit der Lanze, der Papst sie aber mit
Ring und Stab belehnen.
Am Ende dieses wichtigen Streites waren die Herzoge in dem unbe¬
strittenen erblichen Besitz ihrer Lehen, die Kaiserwürde aber wurde nach dem
offenen Beispiel von 1077 als wählbar erkannt. Den Herzogen such¬
ten die Kaiser durch Errichtung von Grafschaften und Markgrafschaften
und durch Stellung der Städte unter ihre unmittelbare Aufsicht (freie
Reichsstädte), sowie auch durch die Aufrechthaltung der Pfalzgrafen (kai¬
serliche Richter für jedes Herzogthum) Abbruch zu thu». Bereits wa¬
ren die Herzoge von Sachsen, Franken, Schwaben und Baiern
im Besitz der höchsten weltlichen, die Erzbischöfe von Mainz, Trier
und Cölln indem der höchsten geistlichen Würden. Das Recht aber
den Kaiser zu wählen, ruhte noch nicht auf besonderen Fürstenhäusern.
III. Die Zeit der Kreuzzüge und Blüthe der Hierarchie
von 1100 - 1300.
1. Kreuzzüge, 1096—1291.
Bei den Arabern waren die Ehalifen aus dem Haufe der Abbas-
siden den Wissenschaften sehr günstig gewesen. Unter ihnen war am