Die Städte. 125 
genossen zu nicht geringerem Verdienste angerechnet als seine 
Beihülfe zur Erlangung der Königswürde für Siegmund. Frie⸗ 
drich begleitete darauf den König zu seiner Krönung nach Aachen 
und folgte ihm dann nach dem Concil zu Costnitz, das auch 
für die Mark eine so überaus wichtige Bedeutung erhalten sollte. 
VIII. Die inneren Verhältnisse der Mark 
unter den bayerschen und luxemburgischen Markgrafen. 
Die landes herrliche Macht, welche als eine ursprüng— 
lich militairische eine unbeschränkte in der Mark gewesen, hatle 
schon in der letzten Zeit der Askanier dadurch einen bedeutenden 
Stoß erlitten, daß bei dem sich immer wiederholenden Geld— 
bedürfnisse der Markarafen die Stände d. h. die Geistlichkeit, 
der Adel und die Städte um ihre Einwilligung zu neuen 
Steuern hatten befragt werden müssen. Die oͤben erwähnten 
Verhandlungen wegen der Bede vom Jahre 1280 hatten den 
Ständen eine Stellung eingeräumt, deren Vortheile weiter zu 
verfolgen sie nicht verabsäumten. Bei den steten Geldforderungen 
der bayerschen Fürsten mußte ihre Stimme noch gewichtiger wer— 
den. 1345 verweigerten sie auf dem Landtaͤge in Berlin, zu 
dem sie zusammenberufen waren, um neue Steuern zu bewilligen, 
nicht, nur diese, sondern traten auch, Mannen wie Städte, eng 
an einander, versprachen sich gegenseitig Beistand, um nöthigen 
falls Gewalt durch Gewalt zu vertreiben. Ja zehn Jahre 
später hatten sie, wie oben gesagt, es durchgesetzt, daß dem Mark— 
Jrafen ein controllirender Rath zur Seile gesetzt wurde; ohne 
Zustimmung des Hofemeisters hatte keine Verordnung des 
Markgrafen Gültigkeit. Eben so einstimmig hatlen die Stände 
dem Burggrafen die Huldigung verweigert, als derselbe den 
Wend v. JIleburg in die Mark gesendet hatte. 
So sich aber auch Adel und Städte bei diesen 
Gelegenheiten mit einander zeigten, so feindselig standen sie doch 
sonst einander gegenüber, da beide nach Freiheiten und Rechten
	        
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