Object: Unterweisung in den vornehmsten Künsten und Wissenschaften zum Nutzen der niedern Schulen

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hohes Alterthum hinaufgerückt werden, eben so wichtig 
und bewundernswerth ist auch der Umstand, daß sie erst 
nach und nach ihre allmählige Ausbildung und Vollkom¬ 
menheit erhielten, was sich aus dem von den Kampfrich¬ 
tern genau geführten Siegerverzeichniß ergibt, und wo¬ 
durch auch das Stillschweigen Homers über dieselben 
erklärlich wird. Pausan. in Eliac. V» g. Diesen Re¬ 
gistern der Hellanodiken und andern von Potter in 
seiner Archäologie gesammelten Nachrichten zu Folge, wa¬ 
ren jene vier Nationalfeste — mit mehr oder weniger 
Modifikationen —> theils gymnische, theils musische 
W ettkampfe —- ctywyi<i yv/u,viKo\ Kett {¿ovcvtol — b e- 
stimmt, theils die Körperkräfte, die Leibes- und 
Waffenübungen (die Gymnastik in ihren höhern und 
niedern Spielarten) im Laufen und Fahren — 
cursus equester, Wiroü^opiec,. rxd'fod'zeftos — im Werfen 
Y"rx.<>i (die Wurfscheibe, Steinschleuder), II. XIII. 826», 
im Springen, Voltigiren, salrus, im Faustkampf, 
Boxen, wy/xj, pugilatus, cestus, i. Apoll, Rhod. I, 
Virg. Aen. V., im Ringen, vaxy, lucta, 7r*xstir*fi 
Iuctator.— Horat. Od, I, 10, kunstmäßtg auszu¬ 
bilden, und die Kampfer und Sieger in diesem gymni- 
schen Fünfkampf — 7rlvTx$-x<», quinquertium — wo¬ 
zu auch noch das . als eine Mischart von Faust- 
undRingkampf gehörte — auszuzeichnen, mit einem 
Kranz von Oelzweigen, von Lorber, vonEpheu oder von 
Fichtenlaub zu belohnen, und durch Portrait-Statuen zu 
verherrlichen; theils aber auch, vorzüglich zur Zeit der 
Blüthe Griechenlandes, die Geisteskräfte, die Uebun¬ 
gen, Fertigkeiten und Werke derselben, in ein freies Spiel, 
in eine höhere Thätigkeit, in einen nationalen Wetteifer, 
in öffentliche Ausstellung zu setzen, also die Kunst der 
Poesie, des Gesangs und derMusik,— welche den 
Griechen, wie die Charitinnen, verschwistert erschienen, 
und daher musikalische Künste hießen, volksmäßig zu 
beleben und zu veredeln; Dichter, Redner, Geschichtschrei¬ 
ber, Flötenspieler und andre Künstler zum öffentlichen 
Vortrag ihrer Werke einzuladen i.öxv^tK»\ xoy0t, Hero- 
dots Musen, Pindars Sieges - Hymnen), und auf 
diese Weise alles Große, Schöne und Edle was die Stille 
der Einsamkeit geschaffen hatte, in die lebendige Mitte 
des Volkes, in das völkerwimmelnde Stadion einzuführen, 
wo die Kampfrichter— — saßen, deren idealer 
Repräsentant der kampfrichtende AeuS des Phidias im 
Tempel zu Olympia war. Ein Sieg zu Olympia, w»
	        
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