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Allgemeine Einleitung.
In der Röhre bewegt sich mittelst einer eisernen Stange MP und des Brun¬
nen-Schwengels LM der Kolben I auf und nieder. Dieser Kolben
muß die Weite der Röhre vollkommen erfüllen und sich doch nicht klemmen;
er ist durchbohrt und hat eine Klappe d, wie die vorige c eingerichtet, und
einen eisernen Bügel, woran die Stange befestigt ist. Wird nun der bis
zum Wasserspiegel herabgelassene Kolben bis NO erhoben, so entsteht
zwischen NO und der Klappe c ein luftleerer Raum; weil nun in der
Röhre kein Druck auf das Wasser stattfindet, außerhalb aber die atmo¬
sphärische Luft auf den Wasserspiegel drückt, so steigt das Wasser in der
Röhre hinter dem Kolben her in die Höhe, dringt durch c und erfüllt die
Röhre bis unter dem Kolben. Wird dieser wieder gesentt, so drückt er
auf das Wasser, die Klappe c muß sich schließen, und das Wasser kann
nur durch den Kolben und die Klappe d entweichen. Es befindet sich nun
also schon ein Theil des Wassers über dem Kolben; bei einer zweiten Er¬
hebung und Senkung desselben wird noch mehr Wasser über den Kolben
steigen, bis es endlich die Ausflußröhre K erreicht, durch welche es ab¬
fließt. — Mit dieser einfachen Pumpe kann jedoch das Wasser nur etwa
30 Fuß zwischen c und NO gehoben werden; denn, wie S. 77 bei der
Erklärung des Barometers gezeigt worden ist, steht der Druck, d. h. die
Schwere einer Säule attnosphärischer Luft im Gleichgewicht mit einer
Wassersäule von beliebigem Durchmesser und von höchstens 32 Fuß Höhe
oder einer Quecksilbersäule von 28 Zoll. Soll das Wasser zu einer bedeu¬
tenderen Höhe gebracht werden, so muß man mehrere Pumpen verbinden, so
daß eine zweite höher angebrachte das von der ersten in ein Behältniß geführte
Wasser weiter in die Höhe schafft u. s. w. Vermittelst solcher oft aber sehr künst¬
lich zusammengesetzter Pumpwerke wird denn auch das Flußwasser au Orten,
wo es an Quellen fehlt oder wo diese nicht die gewünschten Eigenschaften haben,
erst in einen hoch angebrachten Behälter geschafft, von wo aus es sich durch
Röhren in die Häuser vertheilt und so ganze Städte mit Wasser versieht.
Solche Pumpen werden aber nicht durch Menschenhände, sondern durch das
fließende Wasser selbst oder durch Dampfmaschinen in Bewegung gesetzt.
Die sinnreichste und künstlichste Anwendung der Pumpen findet man in den
Bergwerken, wo es darauf ankommt, das aus allen Theilen der durch-
grabenen Felsen rieselnde und die Arbeit hindernde Wasser fortzuschaffen.
Viel einfacher, aber freilich nicht überall anwendbar, sind die sogenannten
-er Zeit viel die Rede
artesischen Brunnen, von welchen seit
ist. Sie haben ihren Namen von der ehemals niederländischen, jetzt zu
Frankreich gehörenden Provinz Artois (Artesia), wo sie seit Jahrhunderten
schon im Gebrauch waren; in neuerer Zeit hat man jedoch gefunden, daß
sie bei den Chinesen schon seit Jahrtausenden angewandt sind. Sie be¬
stehen aus einem ganz einfachen Bohrloch, welches man so tief durch Erde,
Thon, Felsen u. s. w. treibt, bis man auf einen Wasserbehälter stößt,
welcher dann zuweilen nicht bloß das Bohrloch bis an die Mündung er-
fiillt, sondern auch wohl noch als Springbrunnen sich einige Fuß über die
Erdoberfläche erhebt. In diesem letzteren Fall bedarf es weiter keiner Vor¬
richtung, um sich des Wassers zu bedienen; doch hat man sich manchnial
vor den Gefahren großer Wassermassen zu hiiten. Tritt aber das Wasser
nicht ganz bis zur Mündung des Bohrlochs, so bringt man eine gewöhnliche