Full text: Allgemeine Einleitung, Portugal, Spanien, Frankreich, Britisches Reich, Holland, Belgien, Schweiz (Bd. 1)

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Allgemeine Einleitung. 
ahrnehmbaren Lichtnebel Tausende, Hunderttausende oder Millionen Licht¬ 
jahre gebrauchen würde. 
10. Bewegung der Erde. 
Wir kommen nun zur Bewegung der Erde und 
geiRm 
Auf 
zu verstehen, müssen wir nothwendig einen Globus zur Hand haben, 
einem solchen Globus sehen wir, außer den Umrissen der Erdoberfläche, 
verschiedene Kreise in mannigfaltiger Richtung gezeichnet, deren Bedeutung 
und Bestimmung wir nach und nach werden kennen lernen. 
Die Erde hat eine doppelte Bewegung: eine tägliche (dieRota¬ 
tion oder Umdrehung), wodurch sie sich um sich selbst dreht, und eine 
jährliche (die Revolution oder Umwälzung), wodurch sie sich um die 
Sonne herum bewegt. Sie läßt sich also mit einer rollenden Kugel ver¬ 
gleichen. 
Die tägliche Bewegung der Erde oder die Umdrehung derselben 
geschieht von Abend gegen Morgen in immer genau ganz gleicher Zeit, die 
man in 24 gleiche Theile (Stunden) getheilt hat. Sie bestimmt den 
Wechsel von Tag und Nacht. Tag nennen wir in engerem Sinne die 
Zeit, während welcher wir von irgend einem bestimmten Punkte der Erde 
aus die Sonne sehen können, und Nacht die Zeit, wo dieser nämliche 
Punkt sich auf der von der Sonne nunmehr abgewendeten Seite der Erde 
befindet, wo wir also die Sonne, die uns der Erdkörper verbirgt, nicht 
sehen können. Eben diese Umdrehung bringt auch den Schein hervor, als 
ob bei Tage die Sonne, bei Nacht alle Gestirne sich von Morgen nach 
Abend hin bewegten, während in 
Wahrheit diese unbeweglich 
wir aber durch die Drehung der Erde unseren Standpunkt zu ihnen in 
jedem Augenblick verändern. 
ämliche Täuschung 
Schiffe auf einem Flusse befinden 
und wir, nach dem Ufer blickend, die festen Gegenstände, z. B. Bäume 
und Häuser, au uns vorbeieilen zu sehen glauben, da doch nicht jene, son¬ 
dern wir unseren Platz verändern. Die Bewegung der Erde können wir 
durch das Gefühl deshalb nicht wahrnehmen, weil die Drehung ganz regel¬ 
mäßig geschieht und weil alle uns umgebenden Gegenstände diese Bewegung 
theilen; eben so wie wir, in der Kajüte eines segelnden Schiffes einge- 
schlossen, das Fortrücken 
Schiffe 
sondern nur an den außerhalb desselben befindlichen bemerken können. Diese 
äußeren Gegenstände sind für die Erde die Gestirne; nur an ihnen sehen 
wir, daß die Erde sich um sich selbst bewegt. Wenn wir nämlich die Ge¬ 
stirne betrachten, bemerken wir, daß sie sich alle zusammen täglich von 
Morgen nach Abend bewegen; diese Erscheinung läßt sich eben so gut er¬ 
klären, wenn wir annehmen, daß die ganze Himmelskugel mit allen Gestir¬ 
nen sich wirklich von Osten nach Westen um die feststehende Erde bewegt, 
oder daß der Himmel unbeweglich ist und die Erde sich in 24 Stunden 
Westen 
Zeit 
oben (S. 34) bei den Systemen der Astronomie erwähnt haben, hielt man 
die erstere Annahme, welche aus der umnittelbaren Anschauung hervorging.
	        
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