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A. Europa.
teilen Gebäude beträgt 33,963. Den Zwecken nach vertheilen sich die
Gebäude wie folgt:
öffentliche
Gebäude
für den Gottesdienst
„ „ Unterricht
Armen-, Kranken- und Versorgungshäuser
für Staatsverwalttmg
ff
Ortspolizei und Gemeindeverwaltung
die Militärverwaltung . . . .
61
107
73
200
87
172
Privat-
Gebäude
Privat-Wohnhäuser . .
Fabrikgebäude, Mühlen rc.
Ställe, Scheunen, Schuppen
Summa 700
21,919
1,164
10,180 33,263
Summa 33,263 33,963
Im I. 1866 gab es in Berlin 2828 Fuhrwerke für das große Publicum,
die Privatfuhrwerke nicht gerechnet. Berlin wird von der Spree von SO.
nach NW. zum Theil in zwei Armen und zwei Gräben durchflossen; von
N. her ergießt sich innerhalb der Stadt ein Bach, die Panke, in die
Spree. Man zähst ca. 50 Brücken, worunter die sogenannte Lange Brücke,
obwohl sie gar nicht lang ist, durch ein ehernes Bildniß des großen Kur-
fürsten zu Pferde sich auszeichnet; es ward unter Friedrich I. nach dem
Modell von Schlüter durch Jakobi gegossen und 1703 aufgestellt. Ferner:
die neue Schloßbrücke, mit einem schönen Geländer von Gußeisen und 8
geschliffenen Granitgestellen, mit marmornen Statuen, welche das Leben
eines sieggekrönten Kriegers in antiken Formen darstellen: die eiserne Wei-
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dendammer-Brücke in der Friedrichsstraße; die 220' lange neue Friedrichs
brücke, welche auf eisernen Bogen ruht. Berlin hat viel ausgezeichnet
schöne Plätze und Straßen. Außer den 3 Plätzen an den Thoren: dem
Pariser (ehemals das Viereck) am Brandenburger; dem Leipziger
das Achteck) am Potsdamer, und dem Platz von Belle-Alliance
Rondeel), mit einer Friedenssäule geziert, am Hallischen Thore, sind noch
zu bemerken, a) in der Neustadt, der Opernplatz, von den schönsten Ge¬
bäuden Berlins umgeben; 1>) in der Friedrichsstadt, der Wilhelmsplatz mit
den Statuen von 6 berühmten preußischen Feldherren: Schwerin, Seidlitz,
stnterfeld, Keith, Ziethen und Herzog von Dessau; der Friedrichsstädter
oder Gensdarmen - Markt mit zwei schönen Thiirmen und dem Schauspiel-
hause; c) in Köln, der Lustgarten, in älterer Zeit ein wirklicher, zum
gegenüber liegende» Schlosse gehöriger Garten, dann ein Jahrhundert lang
ein bloßer Exercirplatz, jetzt, durch die herrlichen Gebäude, die ihn umgeben
(im N. die beiden Museen, im S. das Schloß, im W. die Schloßbrücke
und das Zeughaus, im O. die Börse und der alte Dom, mit der Anlage
zu einem neuen, mit einem eampo Santo zu Königsgräbern), wie durch
einen in seiner Mitte angebrachten, mittelst Danipf emporgetriebenen Spring¬
brunnen und eine große Granitfchale, bei Weitem der schönste Platz von
St. lang
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Berlin. Unter den Straßen zeichnen sich ans: die Linden,
und 160' breit, mit 4 Reihen Bäumen besetzt, der Hauptspaziergang inner¬
halb der Stadt; ihre Verlängerung führt zwischen den schönsten Gebäuden
bis ans Schloß; die Friedrichsstraße, von N. nach S. 4250 L-chritte lang
und vollkommen gerade : die Wilhelmsstraße, deren Verlängerung, die Linden