Full text: Skandinavisches Reich, Deutschland, Oesterreich, Italien, Griechenland, Russisches Reich (Bd. 2)

VÍT. Deutschland. 
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welche gegen SO., nämlich zur Tafelflache der den Zug durchbrechenden 
oberen Donau sanft, gegen NW. hiugegen steil abfallen und deren meist 
holzarine Höhen gegen NO. hin immer niedriger werden. Im nördlichsten 
Theile, der nur' 1500' hohen fränkischen Höhe, auch fränkischer 
Jura von Einigen genannt, setzt das Gebirge in eine mehr nördliche Rich¬ 
tung um, erscheint hier von S. und O. gesehen nicht als Gebirge, hat 
jedoch tiefe Thäler in seinem flachen Rücken, der sich nur 700' über die 
fränkische Hochebene erhebt. Der höchste Punkt in dem ganzen Zuge ist 
der Hohenberg, 3110'. Dies ganze Kalkgebirge ist in Deutschland eben¬ 
falls sehr zerklüftet und höhlenreich, deshalb aber eben wasserarm. 
Da wo der Rhein, aus der Schweiz tretend, wieder seinen Lauf nord- 
wärts nimmt, erstreckt sich als 
Mittelgebirge 
lange Zug des Schwarz Waldes, mit düsterer Nadelholzwaldung (Silva 
Marciana im N., Abnoba im S.), nahe von S. nach N.; im N. vom 
Durchbruch des Neckar wird er Odenwald genannt. Seine Höhe nimmt 
nach N. hin ab und mag im südlichen Abschnitte, welcher durch tiefe und 
enge Thäler merkwürdig ist, im Mittel 3500' betragen; sein höchster Punkt 
ist der Feldberg, 4590' hoch. Er steigt steil auf aus dem breiten, ebenen 
Längenthale des Rheins, die mittelrheinische Tiefebene genannt, und 
erscheint in der Gegend des Neckar-Durchbruchs nur als ein welliges Hoch¬ 
land; gegen O. ist die Abdachung sanfter. Der höchste Gipfel des Oden¬ 
waldes ist der Katzenbuckel (2180'), und wegen schöner Aussicht häufig 
besucht ist der Matchen oder Melibocus, 1630'. Zwischen der Trei- 
vulcanischer 
53' erreicht. 
Zwischen jenem Gebirgszuge und dem deutschen Jura liegt die nur etwa 
7—800' hohe, wellige Plateau stäche von Schwaben und Franken, 
welche im W. wegen ihrer geringen Erhebung ein milderes Gepräge als 
die bairische Hochebene besitzt, aber zum Böhmer-Walde hin ein höheres 
Niveau erreicht. Parallel dem Schwarzwalde ziehen sich auf dem linken 
Rheinufer und größtentheils auf französischem Gebiete, vom Schweizer 
Jura durch ein breites Plateau geschieden, die Vogesen oder das Was¬ 
gau-Gebirge mit Bergkuppen (Ballons, z. B. Ballon de 8ulz, 4400') 
untr steilem Ostabsalle. Ihr Kamm ist im S. am höchsten, wird nord¬ 
wärts niedriger und zugleich mehr plateauartig, und ihr Nordende bilden 
in Deutschland die Hardt (bis 2000') und der fast ebenso hohe Don- 
nersberg (2100'), welche am engen Thäte der Nahe unmittelbar an die 
rheinische Berglandschaft treten. 
Der Böhmer-Wald, welcher die bairische Hochebene im O. als 
" ' unterscheidet 
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schon durch die Richtung NW.-SO.; auch erreicht er in seinem mittleren, 
wegen tiefer Thalspalten und Sümpfe unzugänglicheren und rauheren Theile 
bei einer durchschnittlichen Höhe von etwas über 3000' in seinen höchsten 
Kuppen: dem großen Arber, 4550', und dem Rachel, 4460' Höhe über 
dem Meere. Vom Regen an (einem Nebenfluß der Donau) erstreckt sich 
dies Gebirge unter dem Namen des bairischen Waldes bis zur Donau, 
welche hier ihre bisherige Richtung verläßt und von steilen Thalrändern 
begleitet ist; im nördlichen Abschnitt nimmt es mehr den Charakter eines
	        
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