Die Strafte.
1. Wie es den ganzen Tag auf der Straße zugeht.
In aller Frühe, wenn viele Leute noch schlafen, sind andere
schon längst an die Arbeit gegangen. Bäckerbuben und Milchfrauen
bringen das Frühstück. Mit ihren Körben, Kannen und Milchwagen
eilten sie schon durch die Straße, als es noch kaum Tag war. Die
Bauern und Händler schaffen ihre Waren zum Markt. Immer
lebendiger wird es auf der Straße. Wer noch länger im Bett
bleiben wollte, hätte keine Ruhe mehr. Auf der Straße beginnt
der Lärm der Stadt. Die Leute eilen aus ihren Häusern an die
Arbeit, die Arbeiter in die Fabriken, die Angestellten in das Geschäft,
die Kinder in die Schule. Die Städter haben es eilig. Die Ar¬
beitsstätten sind oft weit von den Wohnungen entfernt. Vollbesetzt
von Leuten, die zu ihrer Arbeit fahren, saust die Straßenbahn auf
den Schienen dahin. Mit Fahrrädern erreichen andere ihr Ziel.
Der Verkehr auf der Straße wird immer stärker. Lastwagen ver¬
schiedener Art, Möbelwagen, Bierwagen, Güter-, Holz-, Kohlen-,
Sprengwagen, Baufuhrwerke mit Ziegeln, Balken und Steinen
fahren durch die gepflasterten Straßen, daß die Häuser zittern.
Daneben rasseln schnelle Droschken, sausen tutende Autos. Dazwischen
alle die Leute, die auf der Straße zu tun haben. Von Haus zu
Haus, treppauf, treppab eilen die Briefträger mit Briefen und
Paketen, die Händler, ihre Waren anpreisend, die Zeitungsfrau, die
die neuesten Nachrichten bringt, der Doktor, der die Kranken besucht.
Andere sind den ganzen Tag auf der Straße: die Straßenkehrer,
Laternputzer, Arbeiter, Aufseher, Schutzleute. Durch alle die eilenden,
rufenden Menschen, die rollenden, rasselnden Fahrzeuge entsteht ein
Spörl, Heimatkundliche Stoffskizzen. i