Full text: Lehrbuch der Geschichte der Völker und Staaten des Alterthums

536 
387. 
Ol. 98, 2. 
62 J.ilirr 
nach dein 
Cimonischen 
Frieden, 
3 Jahre 
nach der 
Eroberung 
Roms 
durch die 
Gallier. 
(3jp a. CIi.) 
H. 
Politische 
Schwache 
und 
Verratherei 
Spartaks. 
telbar nach den Perserkriegen, zurück zu verfallen, be¬ 
schlossen die Lazedämonier sich zunächst mit dem auswär¬ 
tigen ^Feinde durch eine Separat-Konvention auf einen 
unschädlichen Fuß zu setzen, und alsdann die einheimi¬ 
schen Gegner, die Partei gegen sie gemacht hatten, nach 
einander und einzeln zu bewältigen. Zu dem Ende sand¬ 
ten sie den Antalzidas, einen schlauen Unterhändler, 
dessen Politik jedes Mittel, das Zum Zwecke führtej gleich 
war, an den Hof des Artaxerxes, um unter dem 
Scheine großer Aufopferungen Frieden und Freundschaft 
anzubieten. Diese diplomatische Aufgabe gelang dem Un¬ 
würdigen um so glücklicher, je leichter es ihm wurde, 
dem persischen Monarchen die Absichten seiner Alliirten, 
der Athener, und besonders des Ko non, verdächtig zu 
machen, indem er die geschloßne Allianz von Seiten Athens 
nur als ein Werk der Nothwehr und geheimen TückHge- 
gen die Perser und Sparta darstellte, dagegen der 
Spartaner jetzige Absichten und Anträge als wahrhaft 
groß und ehrenvoll für Persiens König rühmte, wovon 
der redendste Beweis der sey, daß er ganz Klein-Asien 
hinnehmen solle, wenn er dafür Friede geben und die 
Freiheit der griechischen Staaten anerkennen wolle. 
Artaxerxes II. nahm — wohlfeilen Kaufs — waS 
ihm von den Spartanern, wiewohl sie weder Recht noch 
Macht dazu hatten, geboten wurde, erklärte und erhielt 
die asiatischen Kolonien für tributäre Schutzstaaten, wie 
sein Vorfahr Cyrus, garantirte leicht den formellen Ar¬ 
tikel von der Unabhängigkeit Griechenlands, und überließ 
endlich, wie der listige Agent sich besonders ausbedungen, 
die Vollziehung dieses gemeinschaftlichen für das gesammte 
Griechenland in Kraft zu setzenden Friedens-Instrumentes 
den Spartanern, dessen E-iekutions - Heeren der König 
mit gewaffneter Hand beistehen wolle. — Durch diesen 
Antalzibischer» Frieden — einen politischen Fechter- 
streich der Spartaner — verlor Athen seine transmari¬ 
nen Bundes- und Stamm-Genossen, mit denselben sein 
Uebergewicht zur See, wogegen Sparta als Hauptland¬ 
macht wieder emporstieg, und in der Schaale des Gleich¬ 
gewichts unter den Hauptstaaten Griechenlands den Aus¬ 
schlag gab. — Noch mehr aber als dieses büßte Grie¬ 
chenland als ein hellenischer Staatenbund, als ein Frci- 
heitsvolk ein! Nämlich die Früchte seines Freiheitskämpfer 
in den Perserkriegen, die Tropäen seiner Siege in einer 
Reihe von Schlachten ein halbes Jahrhundert hindurch!
	        
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