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387.
Ol. 98, 2.
62 J.ilirr
nach dein
Cimonischen
Frieden,
3 Jahre
nach der
Eroberung
Roms
durch die
Gallier.
(3jp a. CIi.)
H.
Politische
Schwache
und
Verratherei
Spartaks.
telbar nach den Perserkriegen, zurück zu verfallen, be¬
schlossen die Lazedämonier sich zunächst mit dem auswär¬
tigen ^Feinde durch eine Separat-Konvention auf einen
unschädlichen Fuß zu setzen, und alsdann die einheimi¬
schen Gegner, die Partei gegen sie gemacht hatten, nach
einander und einzeln zu bewältigen. Zu dem Ende sand¬
ten sie den Antalzidas, einen schlauen Unterhändler,
dessen Politik jedes Mittel, das Zum Zwecke führtej gleich
war, an den Hof des Artaxerxes, um unter dem
Scheine großer Aufopferungen Frieden und Freundschaft
anzubieten. Diese diplomatische Aufgabe gelang dem Un¬
würdigen um so glücklicher, je leichter es ihm wurde,
dem persischen Monarchen die Absichten seiner Alliirten,
der Athener, und besonders des Ko non, verdächtig zu
machen, indem er die geschloßne Allianz von Seiten Athens
nur als ein Werk der Nothwehr und geheimen TückHge-
gen die Perser und Sparta darstellte, dagegen der
Spartaner jetzige Absichten und Anträge als wahrhaft
groß und ehrenvoll für Persiens König rühmte, wovon
der redendste Beweis der sey, daß er ganz Klein-Asien
hinnehmen solle, wenn er dafür Friede geben und die
Freiheit der griechischen Staaten anerkennen wolle.
Artaxerxes II. nahm — wohlfeilen Kaufs — waS
ihm von den Spartanern, wiewohl sie weder Recht noch
Macht dazu hatten, geboten wurde, erklärte und erhielt
die asiatischen Kolonien für tributäre Schutzstaaten, wie
sein Vorfahr Cyrus, garantirte leicht den formellen Ar¬
tikel von der Unabhängigkeit Griechenlands, und überließ
endlich, wie der listige Agent sich besonders ausbedungen,
die Vollziehung dieses gemeinschaftlichen für das gesammte
Griechenland in Kraft zu setzenden Friedens-Instrumentes
den Spartanern, dessen E-iekutions - Heeren der König
mit gewaffneter Hand beistehen wolle. — Durch diesen
Antalzibischer» Frieden — einen politischen Fechter-
streich der Spartaner — verlor Athen seine transmari¬
nen Bundes- und Stamm-Genossen, mit denselben sein
Uebergewicht zur See, wogegen Sparta als Hauptland¬
macht wieder emporstieg, und in der Schaale des Gleich¬
gewichts unter den Hauptstaaten Griechenlands den Aus¬
schlag gab. — Noch mehr aber als dieses büßte Grie¬
chenland als ein hellenischer Staatenbund, als ein Frci-
heitsvolk ein! Nämlich die Früchte seines Freiheitskämpfer
in den Perserkriegen, die Tropäen seiner Siege in einer
Reihe von Schlachten ein halbes Jahrhundert hindurch!