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Wo steht der Feind?" — Der
Feind? — Dahier!
„DenFinger drauf! den schlagen wir.
Wo liegt Daris?" — Paris? —
Dahier!
„Den Finger drauf! das nch-
nicn wir.
Nun schlagtdicBrücken nbcr'nRhein!
Nur vorwärts! Gott wird mit
uns sein!"
Klüchers Gedächtniß.
Ich hab' einen muthigen Reiter
gekannt,
Der wußte sein Roß zu regieren;
Er schwang seine Klinge mit mäch¬
tiger Hand
Und wußte die Schaaren zu führen.
(¿x ritt in den Schlachten wohl
immer vorauf;
Hurrah! so rief er, frisch auf,
frisch auf!
Wir fechten für König und Va¬
terland! —
Den muthigen Reiter, den hab'
ich gekannt!
Ich hab' einen mächtigen Feld¬
herrn gekannt,
Der wußte den Tod zu verachten;
Der Sieg war an seine Fahne
gebannt,
Er war der Löwe der Schlachten.
Er leuchtete vor, wie ein strah¬
lender Stern;
Dem folgten wir treu, dem folg¬
ten wir gern,
Dem schlug unser Herz, von Liebe
entbrannt. —
Den niächtigen Feldherrn, den hab'
ich gekannt!
Wir haben den Helden der Frei¬
heit gekannt,
Er hat sich auf Lorbeer'n gebettet;
Wir haben ihn Vater Blücher
genannt,
Uns Alle hat er gerettet.
Die fränkischen Ketten, er riß sie
entzwei,
Er wünschte das Vaterland glück¬
lich und frei.
Nun ist er gestorben und ruht
unter'm Sand! —
Wir haben den Helden der Frei¬
heit gekannt!
Rellstab.
33. Friedrich Wilhelm m. nach den Frei¬
heitskriegen, sein Tod und sein letzter Wille.
Die Zeit des Friedens, welche nun folgte, benutzte
Friedrich Wilhelm, um die Verbesserungen in der ganzen
Staatsverwaltung, welche nach dem unglücklichen Jahre
1806 angefangen worden waren, durchzuführen. Die Ge-
rechtigkeitspflege und das Kriegswesen wurden musterhaft
geordnet, Handel und Gewerbe befördert, und Kirchen und
Schulen erfreuten sich der besondern väterlichen Huld des
Königs. Durch die Vereinigung der in der evangelischen