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nahe treten und zu seinem Herzen sprechen, dann wird
auch der Verstand des Schülers gern und leicht die
Thatsachen anschauen, welche der Held vollbracht hat."
Die methodischen Erfahrungen im Geschichts¬
unterrichte kommen in der That darin überein, daß
der erste Unterricht in der Geschichte, also der Unter¬
richt in unsern gewöhnlichen Schulen, wesentlich bio¬
graphisch einzurichten sei. In Charakterbildern soll
jedesmal die Hauptperson der betreffenden Geschichts-
Periode dem Schüler persönlich entgegentreten, seine
ganze persönliche Theilnahme in Anspruch nehmen, sein
ganzes Wesen erfassen. Oft kann auch das Charakter¬
bild einer ganzen Zeit an die Stelle der persönlichen
Charakterzeichnung treten; dasselbe muß aber dann
ebenfalls unmittelbar und lebenvoll, gleichsam personi-
ficirt aus dem Rahmen der Einzelgeschichte hervortreten.
So gewinnt der geschichtliche Unterricht für den Schü¬
ler Seele und Leben, so entwickelt er in ihm lebendige
Selbstthätigkeit und stärkt in ihm die sittliche Kraft.
In dem vorliegenden zum Gebrauche für den
Schüler bestimmten Hefte ist es versucht worden, m
34 Nummern die vaterländische Geschichte annähernd
den obigen Grundsähen gemäß zu bearbeiten. Die
brandenburgisch-preußische Geschichte tritt in ihrem
nothwendigen Zusammenhange mit der deutschen Ge¬
schichte auf. Mit Recht wird nämlich bei Revisionen