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Hort einen guten Rath an; cs läßt sich noch etwas für euch thun.
Gott hilft denen, die sich selber helfen, sagt der arme Jakob.
Man würde eine Regierung für fehlerhaft halten, die dem
Volke auflegte, den zehnten Theil seiner Zeit auf öffentliche Frohn-
dienste 311 wenden; aber die Faulheit legt den meisten unter uns
noch weit mehr auf. Der Müßiggang verkürzt nothwendiger Weise
unser Leben, indem er uns schwächer macht. Der Müßiggang ist
ein Rost, der mehr angreift, als die Arbeit selber. Je mehr man
einen Schlüssel braucht, je reiner wird er, sagt der arme Jakob.
Liebst du nun das Leben, so verderbe die Zeit nicht; denn sic ist
das Zeug, woraus das Leben gemacht ist. Wie viel verlieren wir
nicht dadurch, daß wir mehr schlafen, als uns Roth thut, ohne
daran zu denken, daß der schlafende Fuchs kein Huhn fängt, und
daß wir lange genug im Grabe schlafen werden. Wenn die Zeit
das Kostbarste unter allen Dingen ist, so ist die Verschwendung
der Zeit die größte unter allen Verschwendungen. Faulheit findet
alles zu schwer; der Fleiß macht alles leicht. Wer spät aufsteht,
der mag den ganzen Tag lausen, am Abend wird er kaum so viel
finden, als er bedarf. Denn Fahrlässigkeit geht so langsam, daß
Armuth sie bald einholt. Treibe dein Geschäft, damit dein Geschäft
nicht dich treibt.
Zeitig zu Bett gehen und zeitig aufstehen macht den Menschen
klug, reich und gesund, wie der arme Jakob abermals sagt.
Was hilft es, bessere Zeiten zu wünschen und zu hoffen?
Strenge dich an, so werden die Zeiten besser. Fleiß hat nicht
nöthig, zu wünschen, und wer sich mit Hoffnungen speiset, der
stirbt vor Hunger. Es giebt keinen Vortheil ohne Mühe: Ich
helfe mir mit meinen Händen fort, weil ich keine Ländereien habe,
und wenn ich welche habe, weil sic mit großen Abgaben beschwert
sind. Wer ein Handwerk hat, der hat ein standcsmäßiges Ver¬
mögen, und wer Kopf hat, der hat einträgliches Ehrenamt. Man
treibe also sein Handwerk, und brauche seinen Kopf; sonst reichen
Vermögen und Amt nicht zu, unsere Abgaben zu bezahlen. Sind
wir arbeitsam, so haben wir immer Brod; denn der Hunger sieht
dem Arbeitsamen nur ins Fenster, ins Haus darf er nicht kommen.
Die Gcrichtsbedientcn kommen ihm auch nicht hinein; denn Äm-
sigkeit bezahlt die Schulden, aber Muthlosigkeit vermehrt sie. Du
hast keinen Schatz gefunden? Kein reicher Verwandter hat dich zum
Erben eingesetzt? Reckt gut! Arbeitsamkeit ist des Glückes Mutter;