Full text: Für Schüler von 13 bis 16 Jahren (Theil 3)

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Wiederholt sein ungemeßnes Streben, 
Wird von Neuem himmelwärts bewegt, 
Bis der Strömung Kräfte nachgegeben, 
Und der Sturm des Feuers sich gelegt. 
Rings bewegt in ihren Eingeweiden 
Und zerrissen sieht die Erde sich, 
Nacht umzieht das Land nach allen Seiten, 
Und die Winde brausen fürchterlich; 
Aus den Schluchten lodern blaue Flammen, 
Aus den Wolken zucken Blitze her; 
Erd' und Himmel senken sich zusammen, 
Und das Eiland wird zum Feuermeer. 
Doch sobald die glüh'nden Mächte schweigen, 
Ist die Kraft des Wasserstrahls dahin; 
Ruhig wird er sich zum Falle neigen, 
Und des Bodens Flamme wird verglühn. 
Auch der Eisbär, der mit scheuem Brüllen 
Einsam in die Höhlen sich verlor, 
Und der Seehund kommen aus den stillen 
Tiefen an des Tages Licht hervor. 
So erscheinet in des Nordmeers Wüthen 
Die Natur in ungezähmter Macht, 
Die erschaffend in Europas Süden 
Hell und glänzend aus der Schöpfung lacht; 
O erkennt es, daß in allen Zonen, 
Wie sich auch das Leben oft verkehrt, 
Glück und Hoffnung, Lust und Anmuth wohnen, 
Wo sich selbst nicht die Natur zerstört. 
(Dr. Heß.) 
V. Der 
»Was hör' ich draußen vor dem 
Thor, 
»Was auf der Brücke schallen! 
»Laß den Gesang vor unserm 
Ohr 
»Im Saale wiederhallen!« 
Der König sprach's; der Page 
lief; 
Der Page kam; der König rief: 
»Laßt mir herein den Alten!« — 
Sänger. 
»Gegrüßct seid mir edle Herrn? 
»Gegrüßt ihr, schöne Damen! 
»Welch reicher Himmel! Stern bet 
Stern! 
»Wer kennet ihre Namen? 
»Im Saal voll Pracht und Herr¬ 
lichkeit 
»Schließt Augen euch; hier ist 
nicht Zeit, 
»Sich staunend zu ergötzen.«
	        
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