„Besten ist, so will ich es mir auch gefallen lassen, und
„freiwillig etwas verlieren."
Da freute sich die Herrschaft und lobte seine guten
Gesinnungen, gab ihm auch ein ansehnliches Geschenk
an Gelde. In wenigen Jahren hatte er seinen neuen
Acker so gut im Staude, wie den alten, und weil er
näher beisammen lag, durfte er weniger Gespann und
Gesinde halten, hatte also auf alle Weise gewonnen.
Unzählige Vortheile im Leben hat der Höfliche und
Bescheidene: ein jeder liebt ihn, und hilft ihm fort.
Mit gewissen gemeinnützigen Dingen, die Niemand
als die Landesobrigkeit einrichten kann, weil sie allein
allen befiehlt, kann nicht stets der Vortheil einzelner
Menschen verbunden werden. Einige müssen Gebrauche,
Gewohnheiten, Gerechtsame, ja Theile ihres Vermögens
aufopfern, damit die meisten glücklicher werden. Einige
müssen sich bloß Abänderungen, Vertauschungen, Ent¬
schädigungen gefallen lassen. In beiden Fällen ist Wil¬
ligkeit -Pflicht. Und obgleich in dem ersten Falle die
Ausübung der Pflicht schwerer ist; so hört sie deswegen
nicht auf, Pflicht zu seyn. Denn es giebt auch schwere
Pflichten. 1 Petri 2, 13.^ Sir. 32, 18.
129. Das ordentliche Dorf.
("V
Jc£> sah einmal ein Doss, dessen Anblick mich sehr ver¬
gnügte; und wollte Gott, ein jedes Dorf wäre eben so
beschaffen!
Alle Höfe und Gärten waren mit Mauern von Leh»
men und Feldsteinen eingefaßt, sieben Fuß hoch, drei
Fuß unten und zwei Fuß oben dick. Ich fragte gleich
die Leute, „ob es ihnen nicht viel Mühe gemacht hätte,
„solche Mauern aufzuführen?" „Freilich," antworteten
sie, „aber nun haben wir auch inökünftige wenig Mühe
„damit. Diese Wand verbrennt nicht in Feuersbrunst,
„und kann auch nicht gestohlen, werden. Es ist ein
„dauerhaftes Werk, und wir haben es allmälig ge-
„machr, wann eben nichts Nöthiges zu thun war."
Oie Schwellen an den Gebäuden lagen alle zwei
Fuß über der Erde, auf gemauertem Grunoe. Am Hause
wurde kein Koth, kein Mistpfuhl geduldet. Des Sonntags
kam die Gemeine zusammen, und wurde darüber ejnS, was
Zum