192
Habe Dank, du milde Hand,
Die du von dem Throne
Deines Himmels mir gesandt
Diese schöne Krone!
Froher Muth, gesundes Blut,
Das giebt heit'r^s Leben!
Wem du schenkest dieses Gut,
Dem ward viel gegeben!
£11. Vergebet, so wird euch vergeben.
Mel. Mach’s mit mir Gott etc.
Du schenkst mir täglich so viel Schuld,
Du, Herr von meinen Tagen,
Und ich, — ich sollte nicht Geduld
Mit meinen Brüdern tragen?
Dem nicht verzeihn, den du vergiehst,
Und den nicht lieben, den du liebst?
Was ich den Frommen hier gethan,
Den Kleinsten auch von diesen,
Das siehst du, mein Erlöser, an,
Als hätt5 ich’s Dir erwiesen.
Wie könnt5 ich dein Bekenner seyn,
Und dich in Brüdern nicht erfreun?
Ein unbarmherziges Gericht
Wird über den ergehen, ,
Der nicht barmherzig ist, der nicht
Die rettet, die da flehen.
O gieb mir, Gott, durch deinen Geist
Ein Herz, das dich durch Liebe preist!
212. Gebet, so wird euch gegeben.
Mel. Herr, ich habe mißgehandelk re.
^6ohlzuthun und mitzutheilen,
Christen, das vergesset nicht!
Mitleidsvoll und willig eilen,
Armen beizuftehn, ist Pflicht;
Pflicht, so die Vernunft uns lehret,
Pflicht, die Gort von uns begehret!
Lohnt es doch mit süßen Freuden,
Der Vcrlaßnen Helfer seyn!
Lindertö doch die eignen Leiden,
Sich bei Andrer Glück zu freun!
Ein betrübtes Herz erquicken,
Kann ein edles Herz beglücken.
Laßt