Vorrede zur dritten Auflage.
^Oei Erscheinung de« -teil Auflage dieses von mir neu
bearbeiteten KinderfreundeS war ich eben damit beschäftigt,
irgend ein Mittel ausfindig zu machen, um der traurigen
Lage, in welcher sich viele Schullehrer und Schul-Ge-
meinden befinden, abzuhelfen, wo ein alter Schullehrer,
der viele Jahre lang seinem Amte treu vorgestanden hat,
nicht mehr im Stande ist, dasselbe zu verwalten, dennoch
aber nicht füglich in den für ihn so wünschenswerthen
Ruhestand versetzt werden kann^, weil es bei dem ohnehin
dürftigen Einkommen der Stelle an Mitteln fehlt, ihm
eine Pension zu gewähren, ohne dem Adjunet etwas zu
entziehen, wo also die Schuljugend Jahre lang eines
tüchtigen Lehrers entbehren, der arme Schullehrer aber
bis zu seinem letzten Lebenehauche in Verwaltung eines
Amtes sich abmühen muß, zu dem ihm die Kräfte fehlen.
Ich verfiel daher darauf, durch dieses Buch den Grund
zu einem Fond für alte, dienstunfähige Schullehrer zu le¬
gen; meinem Wunsche gemäß wird daher dasselbe, das der
Herr Verleger einzeln zu s Sgr. verkauft, in Partien von
roo Exemplaren zu 12 Rthlr. abgelassen und zwar so, daß
nur io Rthlr. baar eingesandt, dle andern 2 Rthlr. aber
dem Schul-Fond des Landes oder der Provinz, aus wel¬
cher die Bestellung eingeht, überlassen werden, um vor¬
läufig in einer Sparkasse belegt, mit der Zeit aber zu
einem Pensions-Fond für emeritirte Schullehrer verwandt
zu werden. Diese Idee ist überall gut aufgenommen wor¬
den. Mögte dieses Buch fortdauernd, wie bisher, Beifall
finden, mögten andre sich auf ähnliche Weise anschließen,
so wird bald mein Wunsch erfüllt seyn, „Altersschwache
Schullehrer, ohne zu große Belästigung der Gemeinden
und der Adjuneren in den Ruhestand versetzt zu sehen."
Zm Texte ist übrigens nichts geändert worden, damit
die neue Auflage mit den älteren übereinstimme.
Ein reicher Vorrath angemessenen Stoffs zu einem
Lesebuche, das sich diesem anschließen soll, wird auf ähn¬
liche^ Art von mir benutzt werden und als ein zweiter
Theil des vorliegenden betrachtet werden können.
Potsdam, den 17. Zanuar 1829.
v. Türk,
Königl. Preuß. Regierungs- und Schul-Rath.