Full text: Schreib-Leseunterricht, Lese-Schreibunterricht, Lesestoff für die ersten Denk-, Sprech- und Sprachübungen und Samenkörner für Geist und Herz (Theil 1)

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V. Er steht nicht still, sondern geht immer unter seinen 
Schafen umher; auch ist er nicht blind, sondern sieht sehr hell. 
L. Vater, er schlaft gewiß, und du sagst nur so, damit 
wir nicht so lange schlafen sollen. Er kann auch schlafen, 
denn seine Hunde werden schon die Heerde bewachen. 
V. Seine Hunde? — Hunde hat er gar nicht und 
braucht auch gar keine. 
L. Aber eine Schalmei hat er doch und blast darauf. 
V. Eine Schalmei zwar nicht, aber ein schönes silbernes 
Horn; blasen kann er aber nicht, und das Horn gibt auch 
keinen Ton von sich. 
A. Nein, das kommt immer wunderlicher. Ein Hirt 
mit seinen Schafen, die über tausend Jahre alt sind, der ein 
Horn hat und nicht blasen kann; der nie schlaft und doch 
munter ist; — das begreif ich nicht. 
E. Vater, in welchem Lande liegt denn die Wiese, wo 
die Wunderschafe gehen? 
V. Die Wiese liegt in gar keinem Lande, sondern geht 
über alle Lander weg. 
I. In der Luft also, Vater, in der Luft? 
V. Ja, da liegt sie. 
I. Aber wie kommen denn die Schafe dahin? Sie 
können doch nicht fliegen? 
V. O ja, meine Schafe können in der Luft umherspa¬ 
zieren und fliegen, und fallen nicht herunter. 
A. Nun, die mögt' ich fliegen sehen. 
V. Die kannst du alle Tage gehen sehen. Wenn es
	        
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