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3.
Kinder dürfen zwar spielen; aber sie sollen darüber
das Lernen nicht versäumen. Die Ältern müssen den
Kindern manche Bitte versagen; dessen ungeachtet mei¬
nen sie es gut mit ihnen. Kinder müssen ihren Ältern
und Lehrern folgen; sonst handeln sie wider das vierte
Gebot. Die Arzneien sind oft sehr bitter; dennoch soll
man sie nach der Vorschrift des Arztes gebrauchen.
Viele Thiere übertreffen den Menschen an Stärke; da¬
gegen übertrifft er alte Thiere an Verstand. Durch
Bescheidenheit und Gefälligkeit machst du dich bei
Andern beliebt; hingegen wirst du durch Ungefällig¬
keit und Rohheit allgemein verhaßt.
4.
Verlaß dich niemals auf Geld und Gut; denn dieß sind
sehr vergängliche Dinge. Geh nicht mit bösen Men¬
schen um; denn sie verführen dich auch zum Bösen.
Mäßigkeit trägt viel zur Erhaltung der Gesundheit bei;
deßwegen soll man in allen Dingen mäßig sein. In der
Schule werden Kinder in nützlichen Kenntnissen unter¬
richtet; deßhalb schicken vernünftige Ältern ihre Kinder
fleißig zur Schule. Die Jugendzeit ist die beste Zeit
zum Lernen; daher benütze sie gewissenhaft!
5.
Der Mensch hat Vernunft; also kann er das Gute vom
Bösen unterscheiden. Der Mensch hat freien Willen;
mithin kann er zwischen dem Guten und Bösen wählen.
Naver besucht die Schule nicht fleißig; folglich kann
er keine guten Fortschritte machen. Max besucht die
Schule sehr fleißig; daher wird er auch viel Gutes und
Nützliches lernen. Uneinigkeit und Streit verbittern
das Leben; so seid denn friedlich und gut mit einander!
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