40 §. 25. Cäsar der Alleinherrscher.
den Brief und kam; — aber nicht allein, sondern mit seinen Legio¬
nen, wie ein Feind aus fernem Lande."
Damit begann der zweite Bürgerkrieg.
Pompejus hatte keine Legionen. Er mochte wohl mit dem
Fuße stampfen, aber es wollten keine erstehen. Da flöhe er nach
Griechenland und sammelte sich dort ein Heer. Aber Cäsar eilte
hinter ihm her und besiegte ihn. Der „große" und der arme
Pompejus eilte nun nach Aegypten, wie die Taube, die vor dem
'Habicht in eine Fuchshöhle sich zu retten sucht. Die Aegypter
brachten ihn um, als er in einem ägyptischen Nachen von seinem
Schiffe ab an das seichte Ufer fuhr. Und seine arme Gemahlin sah
das vom Schiffe aus und konnte nicht helfen. — Die Mörder
meinten wahrscheinlich, mit ihrer That ein gutes Trinkgeld beim
Cäsar zu verdienen, aber Cäsar ließ sie umbringen und dem Pom¬
pejus eine Ehrensäule errichten.
§. 25. Cäsar, der Alleinherrscher.
Pompejus war nicht mehr. Nach wenigen Jahren waren auch
alle seine Anhänger, waren alle Feinde des römischen Volkes von
CäsaK, dem mächtigen Manne, besiegt. Mit großem Triumphe und
mit vielem, vielem Gelde kehrte dieser nun zurück nach der Haupt¬
stadt der Welt, nach dem mächtigen Rom. Von dem mitgebrachten
Gelde legte er 80 Millionen Thaler in den Staatsschatz; von dem
übrigen bezahlte er seine Schulden, schenkte jedem gemeinen Soldaten
1000 Thlr., den Offizieren natürlich mehr, jedem Bürger 20 Thlr.,
jedem Miethsmanne die Miethe auf ein Jahr, gab kostbare, wochen¬
lange Feste und endlich, nach Allem, traktirte er das ganze Volk
in Rom in 22,000 Zimmern, von denen jedes so voller Menschen
war, daß zwei große Fässer kostbaren Weines darin ausgetrunken
wurden. Da ging freilich erstaunlich viel Geld zu, aber Cäsar
blieb dennoch ein steinreicher Mann. Was muß der Alles zusam¬
men gestohlen haben! Doch darum kümmerte sich das Volk nicht.
Das hing ihm mit unaussprechlicher Liebe an. Mehrere unter den
Reichern waren aber damit unzufrieden, daß Cäsar nun Allein¬
herrscher war: denn sie wollten eine Republick, in der, wie Mher
Viele, — die zwei Consuln und die 900 Senatoren — herrschten.
Ihrer Viele verschworen sich deshalb im Geheimen: „Wir wollzzr
den Ehrgeizigen umbringen!" Seht, mit solchen Mordplänen
waren die unerleuchteten Heiden immer gleich bei der Hand. Der
14. März 44 v. Chr. ward zum Mordtage bestimmt. Cäsar's
Frau bat am Morgen desselben Tages ihren Mann dringend: „O,
gehe doch heute nicht auf's Rathhaus: denn ich sähe diese Nacht im