Full text: Handfibel zum Lesenlernen

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Ohne eS seinen Kameraden zu sagen, die es 
ihm vielleicht abgerathen hätten, ging er zu dem 
vornehmen Manne, bat ihn seines Vergehens 
wegen um Vergebung, und versprach mit der Zeit 
den Schaden zu vergüten. 
Dieß Betragen rübrte den vornehmen Mann. 
Er vergab ihm nicht nur, sondern versprach ihm 
noch überdieß, da er horte, daß er arm sev, das 
Lehrgeld für ihn zu bezahlen, wenn er in der 
Folge ein Handwerk lernen wollte. 
Hättet ihr an der Stelle des vornehmen 
Mannes dieß nicht auch gethan? 
35. Gefälligkeit. 
Fritz und Heinrich wohnten in der Nahe bei 
einander, hatten aber eine verschiedene Denkweise. 
Jener war gefällig und zuvorkommend gegen je- 
dcrmann; dieser that niemand etwas zu Gefallen, 
wenn man ihn auch noch so freundlich darum bat, 
und es ihn noch so wenig Mühe kostete. 
So bat ihn einst Fritz in der Schule, er 
möchte ihm eine Feder borgen, weil er die seinige 
mitzunehmen vergessen, und Heinrich drei derglei¬ 
chen vor sich liegen habe. „Ich brauche Die mei¬ 
nigen selbst, sagte er unfreundlich, sieh, wo du 
eine herbekommst." 
Ein andermal bat ihn Fritz, er möchte ihm 
sein Blumenbeet begießen helfen, weil ihm die 
Gießkanne zu schwer sey. „Dinge dir einen Knecht 
sagte er, wenn du es nicht allein kannst;" und 
ging seines Weges fort.
	        
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