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3. Der Himmel.
„Wie hoch mag wohl der Himmel sein V“ Das will ich
gleich dir sagen: Wenn du, schnell wie ein Vögelein,
die Flügel könntest schlagen, und stiegest auf und
immer auf in jene blaue Ferne, und kämest endlich
gar hinauf zu einem schönen Sterne, und fragtest
dort ein Engelein : „Wie hoch mag wohl der Himmel
sein?“ dann sei gewis, das Englein spricht: „Mein
Kind, das weisz ich selber nicht; doch frag' einmal
dort drüben an, ob jener Stern dir’s sagen kaun !“ Du
brauchst indes nicht sehr zu eilen, es sind nur hun¬
dert tausend Meilen. Und flögst du nun zum Stern¬
lein dort, man sagt dir noch dasselbe Wort; und
flögst du weiter fort und fort, von Stern zu Stern,
von Ort zu Ort, es weisz doch Niemand dir zu sagen,
du wirst doch stets vergeblich fragen : „Wie hoch
mag wohl der Himmel sein?“ — denn, Kind, das weisz
nur Gott allein. Löwen stein.
4. Vertrauen.
Am Himmel die Stcrnlein prangen; sind's Lichter
nur? Es sind all' Weltkinder, die hangen dem Herrn
im Arm, v Kind!
Die bangen darin, wie sorglich die Mutter ihr Kind
hat im Arm; er weckt sie noch allmorglich, sonst schla¬
fen sie sicher und warm.
Er weckt sic auf, dann schauen sie aus den Augen so
klar. O Kind, mir dünkt, vertrauen kann man ihm
immerdar. G. Thiele.
5. Unsere Wohnung im Weltall.
Alle Sternlein am Himmel sind Wohnungen in dem
großen Hause Gottes, das Weltgebäude heißet. Unsere