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11 a. Später Sonnenaufgang.
Liebe Sonne, wie so säumig? Warum gehst du denn so spät auf?
„Jenseits jenem Hügel säum ich, wärme da vcrwais'te Kinder!"
Herder.
,/jJb. Räthsel.
Du siehst es stets bei Sonnenschein, am Mittag ist es kurz und
klein, dann wachsi's bis Sonnenuntergang, von dir wird's wie ein
Baum so lang.
12. Der Mittag.
Am Mittag erreicht die Sonne ihren höchsten Stand,
und je höher sie steigt, desto größer wird die erwärmende
Kraft ihrer Strahlen. Die Wärme nimmt zu und erreicht
in 2 Stunden nach dem höchsten Sonnenstände ihre bedeu¬
tendste Höhe. Im Sommer suchen die Thiere die Kühle des
Waldes oder den Schatten der Bäume; Sträucher und
Kräuter, welche auch der Erfrischung bedürftig sind, laßen
schlaff ihre Zweige und Blatter hängen. Und auch die
Menschen suchen den Schatten der Bäume und die Kuhle
der Wohnungen, und verlangen nach der Arbeit des Mor¬
gens, zu der sie thätig ihre Kräfte angewendet, nach Stär¬
kung, welche die Mahlzeit dem Menschen gewährt, der im
Schweiße seines Angesichts sein Brot cßen soll. Die Mit-
tagsstunde bringt gewöhnlich die Mahlzeit. Wer mit Ge¬
bet an seine Arbeit geht, der findet auch seinen Tisch ge¬
deckt. Rach gethaner Arbeit ist gut ruhen und schmeckt
auch das Mittagsmahl gar schön.
Aufgabe 155. Schreibe (in 20 Sätzen) etwas über die M i t t a g s -
zeit auf.
13. Das Kind am Abend.
Sonn’ ist müde, will zur Ruhe geh’»,
ihre Aeiiglein wollen nicht mehr öden steh n,