Menschenlehre, Menschenkunde.
I. Vom menschlichen Körper (Körperlehre,
Physiologie).
§. r. Kenntniß des menschliäien Körpers ist «nqe-
mein wichtig und nützlich; denn sie sehr uns nicht nur in
den Stand, für die Erhaltung des Leibes und der &tt
sundheit gehörige Sorge zu tragen, sondern sie kann uns
auch zur Bewunderung der Weisheit und Güte Gottes er,
muntern.
$. i. Der menschliche Körper hat zwar mit dem Kör¬
per der Thiere manche Aehnlichkeir; aber auch vor die»
fern große und wichtige Vorzüge, als: eine edlere Gestalt,
aufrechte S:ellung und geraden Gang, Evenniaciß der Theile
gegen einander, ausdrucksvollere Augen, eine glatte Haut,
zwei Hände; der Mensch kann in ail.n Himmelsgegenden
leben; unter seinen Nahrungsmitteln findet die größte Man¬
nigfaltigkeit statt; er hat Sprachfertigkeit rc.
tz. z. Die Bestandtheile des menschlichen Körpert
sind theils feste, theils flüssige. Zu jenen gehören:
die Knochen, die Muskeln, die Häute, die Adern, Nerven,
Eingeweide, Drüsen rc.; zu diesen: das Blut, die Galle,
der Speichel rc.
§. 4. Gewöhnlich theilt man den menschlichen Körper
in 3 Haupltheile: Kopf, Rumpf und Glieder. Zum
Kopfe gehört: das Gchirn in der Schäbelhöhle, der Schej.
tel, der Wirbel, die Schläfe, die Ohren, das Angesicht mik
der Stirne, den Augen, der Nase, dem Munde mit den
Lippen, die Wangen, das Kinn. Zum Rumpfe gehört:
der Hals mit dem Nacken, dem Racken nnd Schlunde, die
Luftröhre, die Brust mit dem Herzen und den Lungen, der
Unterleib mit den Werkzeugen der Verdauung (Magen, Le,
ber, Milz, den Nieren rc.) und Gefchlcchtsrheilcn. —- Die
Gliedmassen sind theils obere: die Schultern, der Oder,
und Unterarm, die Hand; theils untere; der Ober, «uv
Unterschenkel, der Fuß mit dem Schienbeine, ber Wade:c.