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rvohner verarbeiten, das wird gewöhnlich ein Gegenstand des
Handels, und heißt dann Wa a r e. Diese Waare zu ver»
schicken und zu verkaufen, damit aus Markte und Messen zu
reisen, ist Sache der Kauf- und Handelsleute (Kramer).
Die Künstler beschäftigen sich nicht sowohl mit dem Noth¬
wendigen, als mit dem Angenehmen und Schönen, und mit
dem, was uns Vergnügen erweckt. Dahin gehören: der Mäh.'
ler, der Kupferstecher, der Bildhauer, der Tonwerkbildncr
(musikalische Instrumentenmacher), der Tänzer, der Schau¬
spieler.
In dem Lehrfach arbeiten besonders die Prediger, Lehrer,
Schriftsteller, Aerzte und Richter, welche die Menschen theils
in der Religion und in'den Wissenschaften belehren und unter¬
richten, theils ihnen Rath in Krankheiten ertheilen, und ihre
Streitigkeiten nach den Gesetzen schlichten. Dazu müssen sie
viel denken, lesen und lernen (studiren), darum heißen sie
S lud irte oder G el ehrte. In so fern sie Prediger sind,
nennt man sie Gottesgelehrte (Theologen), in so fern
sie Richter sind, heißen sie R e ch ts g e leh rt e (Juristen),
und in so fern sie Aerzte sind, — Arzeneigelehrte (Dok¬
toren). — Aus diesen Gelehrten werden größtentheils die
St a a ts b ed i en ten genommen, z. B. die Burgemeister,
Räthe, Assessoren, Advokaten rc., die, da sie die Geschäfte
und Angelegenheiten des Staats betreiben, G esch äftsmä n-
ner genannt werden.
Auch die Frauen und Mädchen können sich einen nützli¬
chen Erwerb verschaffen, wovon nachher die Rede seyn wird.
8. Geschichte des Menschen.
Die Menschen waren im Anfange nicht das, was sie
jetzt sind. Erst nach und nach haben sie ihren Geist gebildet,
erst nach und nach sich eine Sprache geschaffen, erst nach und
nach richtige Einsicht von Gott und seinem göttlichen Wesen er¬
langt > bürgerliche Gesellschaften, Erfindungen, Gewerbe,
Künste, Wissenschaften: alles dies ist erst nach und nach ent¬
standen. Wie, wann und durch wen das alles geworden, und
welche Veränderungen dadurch in dem Menschengeschlechte vor-