Full text: Deutschland (Theil 2)

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Scheffel Getreide ins Oestrekchische und in die Schweiz, eine 
Menge Salz ins Würtembergische, viel Holz nach Holland; 
daneben Viel), Mühlsteine, allerlei Steindrucksachen und 
andere Kunstgegenstände. Auch geht durch dies Land ein 
bedeutender Durchgangshandel von Osten nach Westen und 
von Norden nach Süden. 
Würtemberg liefert viel Leinewand und baumwollene 
Zeuge, allerlei Holzwaaren, viele wollene Zeuge, gutes 
Leder, herrliche Horndrechsler-Arbeiten, schönes Papier 
(60 Mühlen), viel Oel (über 700 Orlmühlen) und viele 
andere Waaren. Es hat über 10,000 Mühlen. In Ulm 
werden viele Donaukähne gemacht. Würtemberg gewinnt 
an seinem auswärtigen Handel jährlich über 2 Millionen Fl. 
Gleich Würtemberg hat auch Baden, obgleich beide Staaten 
keine eigentlichen künstlichen Fabrikstaaten sind, überall im 
Lande herrliche Kunst-Gewerbsthätigkeit. Besonders sind 
Karlsruhe und Pforzheim gewerbsreich. Am Schwarz¬ 
walde werden jährlich viele Tausend von Stubenuhren ver¬ 
fertigt, so wie auch Drehorgeln. Berühmt sind die Wagen 
von Rastadt, Karlsruhe und Mannheim. Die wichtigsten 
Handelsplätze für den bedeutenden Durchgangshandel sind 
Wertheim und Main, so wie Freistadt und Schröck am 
Rhein. 
Von den noch übrigen Deutschen Staaten steht Sachsen 
als ein Kunst-Gewerbsstaat oben an. Das Erzgebürge 
und das Lausitzische Gebürge sind von allerlei Manufakturen 
und Fabriken belebt. Es werden sowohl Landeserzeugnisse 
als eingeführte Stoffe darin verarbeitet. DerHandel Sach¬ 
sens wird dadurch bedeutend. Der Haupthandclsort ist 
Leipzig, zugleich als Mittelpunkt des Buchhandels weltbe¬ 
rühmt. Aber auch Dresden, Zittau, Chemnitz, Bauzen 
und Zwickau gehören zu den Handelsstädten. In und bei 
Annaberg werden besonders viele Spitzen geklöppelt. An 
dem Durchgangshandel gewinnt das Königreich Sachsen
	        
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