In den Jahren 167 — 180 führten die Markomannen
einen Krieg gegen die Römer. Dem Kaiser Markus Aurel
kostete dieser Krieg viel; die Deutschen drangen in Welsch¬
land ein, und der Kaiser Kommod mußte 180 den Frieden
von mehrern einzelnen Völkerschaften durch Geschenke erkau-
fen. Das Römische Reich zerfiel immer mehr, und selbst der
äußerliche Sieg des Christenthums über das Heidenthum,
indem 311 Kaiser Konstantin sich taufen ließ, konnte dem
in sich zerfallenen Reiche nicht mehr helfen. Die Deutschen
hatten unterdeß viele Bildung von den Römern angenom¬
men, und standen in Handelsverkehr mit denselben. Die
ursprüngliche Zerstreutheit hörte immer mehr auf, dagegen
bildeten sich großd zusammenhängende Völkerbündnisse, die
uns in den Allemannen und Franken, die Gallien
durchstreiften, und bis nach Spanien sich wagten; in den
Sa chsen, bestehend aus den Ostphalen, Westphalen und
Engern, und in den Gothen, geschieden in Oft- und West-
gothen, entgegentreten.
Im Jahr 375 kamen die Hunnen nach Europa, ein
wildes, rohes Volk, das beständig zu Pferde umherschweifte.
Sie wälzten sich zuerst auf die Ostgothen, diese drängten die
Westgolhen, welche sich an die Donau zogen und unter Fri¬
tz iger den Kaiser Valens 378 bekriegten und tödteten.
Nachdem Valens Nachfolger, Theodosius, 395 das Römi¬
sche Reich getheilt hatte, so sielen die Westgothen unter Ala-
rich in Welschland ein, eroberten 410 die Stadt Rom, und
wandten sich späterhin unter Adolf nach Frankreich und Spa¬
nien, wo das Westgothische Reich gestiftet ward. Nachdem
die Hunnen über 50 Jahre im Theißgebiet geweidet hatten,
so brachen sie 451 unter Attila mit 700,000 Mann gegen
Westen auf; allein die andern Völker verbanden sich, und
im Marnethal wurden die Hunnen besiegt. Das Weströ¬
mische Reich ward 476 durch den Rügischen Fürsten Odoa-
ker aufgehoben. Die Völkerschaften waren jetzt so vertheilt: