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dem ganzen Preußischen Lande, in Feindes Hand, und nach
den Schlachten bei Eilau (8. Februar) und bei Friedland
(14. Juni 1807) wdrd der traurige Tilsiter Frieden (9.Juli
1807) geschlossen, der Preußen hälftete und die übrig blei¬
bende Hälfte mit ungeheuren Lasten belegte. Die Vertrei¬
bung des Kurfürsten von Hessen und die Errichtung des König¬
reichs^ Westfahlen folgten diesem Frieden. Oestreich sing
1809 einen neuen Krieg an, da es schien, als wollten
Frankreich und Rußland sich in Europa theilen. Die Oestrei-
cher fochten tapfer bei Gros-Aspern (21. und 22. Mai 1809),
Schill sing einen Krieg auf eigene Hand an, der Herzog von
Braunschweig errichtete eine Freischaar, Dörnberg wollte in
Hessen einen Aufstand bewürken, und vor allen tapfer fochten
die Tiroler unter Hofer. Allein nach der Schlacht bei Wa¬
gram (5. und 6. Juli) ward der Wiener Frieden geschlossen,
der 2000 Geviertmeilen und 3,000,000 Einwohner v»n
Oestreich trennte. Napoleon verband sich mit einer Destm-
chischen Kaisertochter, griff immer weiter um sich, schlrg
Rom und Holland zu Frankreich, nebst großen Theilen v»n
Norddeutschland bis nach Lübeck hin, und erreichte so dm
Gipfel seines äußern Glückes, woran freilich in Spanien schm
der Wurm nagte.
Im Sommer 1812 eröffnete Napoleon einen großn
Feldzug mit 400,000 Mann zu Fuß und 60,000 Mam
zu Roß gegen die Russen. Preußen und Oestreich müßen
ihm Hülfstruppen stellen. Er schlug die Russen bei Sro-
lensk (17. August) und an der Moskwa (7. Septembe);
aber obgleich er die Hauptstadt (14. September) besetzte, so
mußte er dieselbe in einigen Tagen wieder räumen, h<tte
einen schweren Uebergang über die Berezina (27. Novembr)
und verlor durch Kälte, Anstrengung und Hunger fast Ün
ganzes Heer. Der Preußische General Pork schloß den i0.
December einen Vertrag mit den Russen, und den 9. Fbr.
1813 forderte Preußens König zur Vertheidigung des Sa-