Full text: Deutschland (Theil 2)

Wirbeltiere: B. Vögel. 
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§ 31. Der Star ist einer unserer beliebtesten Singvögel, der sich in ganz 
Deutschland, oft in großen Schwärmen, vorfindet. Sein Gefieder ist im 
Frühling und im Sommer schwarz und mit weißen Tüpfeln geziert, gegen den 
Herbst wird es heller. Der Schnabel ist lang und nur wenig gebogen. 
Er hält sich gern in der Nähe menschlicher Wohnungen auf und wird 
recht zutraulich. Im Herbste zieht er nur bis nach dem südlichen Europa und 
kehrt mit am ehesten von allen Zugvögeln zurück. Dann wirbeln oft noch 
Schneeflocken umher; aber munter setzt er sich aus die höchsten Dächer des 
Dorfes und läßt sein Liedchen, ein leises Pfeifen, ertönen. 
Ist die Witterung einigermaßen günstig, so baut er sein kunstloses Nest 
in Baumlöchern oder in den aufgestellten Starkästen. Er brütet zweimal im 
Jahre, jedesmal 3 — 0 Junge aus. In dieser Zeit kann man recht beobachten, wie 
' nützlich ein einziges Pärchen dieser Vögel ist. An einem Tage vertilgt es 
wohl 350 Schnecken, Raupen, Heuschrecken oder dergleichen mit seiner Brut. 
Im Herbste besonders versammeln sich alle Stare der Umgegend in großen 
Scharen gern in dem Schilfe naheliegender Teiche und wandern dann auch 
gemeinschaftlich dem Süden zu. — Junge und alte Stare lassen sich leicht 
zähmen und ergötzen die Menschen durch ihr drolliges Wesen. Sie lernen leicht 
Melodien pfeifen und selbst einzelne Worte aussprechen. 
Auch die Raben gehören trotz ihrer heiseren Stimme zu den Singvögeln. Der größte 
ist der schwarze Kolkrabe, an Mut und Starke einein Raubvogel gleich. Er läßt sich leicht 
zähmen und lernt einzelne Worte nachsprechen. Bekannter istdiel'ang- 
Ichwänziae Elster, diemanclnnal glänzende Sachen stiehlt und ins Nest 
trägt. Am nützlichsten ist die blanschwarze Saatkrähe. Sie reinigt 
den Acker von Würmern und Engerlingen. Die Nebelkrähc, grau 
mit schwarzen Fügeln, kommt im Winter als Zugvogel aus dem 
Norden zu iurs. Alle Naben verzehren auch gern Aas. 
Singvögel, a) Singen mit wenig Ausnahmen. Die Luft¬ 
röhre (Fig. 17.) hat an der Teilungsstelle je einen horni- 
-gen Ansatz mit einer Stimmritze zwischen zwei Stimmbän¬ 
dern, die durch mehrere Muskeln verschieden stark angespannt 
werden können, d) Ganze Erde. e) Mit Ausnahme der Raben 
kleine Vögel, e) u. f) Nähren sich von Sämereien, Insekten 
und Raupen und werden dadurch nützlich, g) Erfreuen 
durch ihren Gesangs 
t Nenne die besten Sänger! 
§ 32. Der Schwarzspccht, fast lang, hat den 
.¿tarnen von seinem rabenschwarzen Gefieder; nur der 
Scheitel ist mit schönen, roten Federn geschmückt. An dem 
p dicken Kopfe befindet sich der starke, vierkantige, fast meißel¬ 
förmige Schnabel. Darin sitzt eine dünne, sehr weit her- unterer «ehikopf eines 
vorstreckbare Zunge, die mit feinen Borsten wie mit Wider- Singvogels. 
haken versehen ist. Der Körper ist schlank; die starken, abge¬ 
rundeten Schwungfedern sind nicht besonders lang, daher fliegt er in kleinen 
Wellenlinien. Die stärksten Federn sitzen im Schwänze; auf diese stützt er sich 
bei seiner Arbeit. Die starken Beine sind mit Kletterfüßen versehen, d. h. zwei 
Zehen sind nach vorn und zwei nach hinten gerichtet. Die langen, scharfen 
Krallen leisten ihm beim Klettern vorzügliche Dienste. 
Der Schwarzspecht lebt in den Nadelwäldern Europas und des mittleren 
Asiens und ist ein munterer, beweglicher Vogel. Er nährt sich besonders von 
den Larven der schädlichen Waldinsekten und ist daher von großem Nutzen. 
F. Hirts Rcaliciibuch. Nr. 7. 6
	        
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