46 L. 3. Spiele mit Kindern. 
(uaͤmlich Teutsch, Latein und auch etwas Gutge 
schriebnes, imgleichen die Ziffern, us. w.) fertig 
lesen, ohne jemals Verdruß dabey zu machen noch zu 
leiden, obgleich wenig daran gelegen waͤre, wenn diese 
Fertigkeit erst im siebenden oder neunten Jahre haͤtte 
koͤnnen bis auf diesen Grad vervollkommuet werden. 
3) Von allerley Spielen mit Kindern. 
a) Von Spielen mit Saͤuglingen. Man 
spielt gern mit Saͤuglingen. Aber man koͤnnte diesen 
Scherz nuͤtzlicher machen, als er ist. Dieses zu ler⸗ 
nen, (denn lernen muͤssen es die Meisten,) ist nicht 
schwer, wenn es von einem Erfahrnen gezeigt und 
nicht bloß beschrieben wird. Gemeiniglich wird Viel 
dabey versehn. Z. G. der Liebling heißt den meisten 
Muͤttern, bald Fraͤnzchen, bald Puͤppchen, bald, 
mein liebes Puͤppchen, bald, ey mein liebes Puͤpp⸗ 
chen, bald, o mein Herzgen. Warum liebkoset 
man ihm nicht immer durch den Namen Franz im ver⸗ 
schidenen Tone, nach den Umstaͤnden? Der Papa 
heißt, bald Papachen, bald das liebe Papachen, 
u. saw. Warum heißt er vor den sprachlosen Saͤuglingen 
nicht immer bloß Papa oder Vater? Warum sagt man 
nicht einfoͤrmig, wenn man die Brust reicht, Brust, 
Brust! und wenn der erste Zug geschicht, Milch, 
Milch, oder suͤß, suͤß, oder schmeck schmeck? 
unsa w. Machen es doch die kluͤgsten und zaͤrtlichsten 
Muͤtter gerade so, als wenn sie besorat waͤren der 
Saͤugling moͤchte zu fruͤh ihre Sprache verstehen, 
wenn sie einfoͤrmiger, und folglich zweckmaͤssiger zu 
ihm redeten. Warum benennen sie Anfangs alles, 
was
	        
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