§ 16. Oden und Lieder von Klopstock.
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Wen scharfer Blick und die tanzende glückliche Stunde führt,
Der bricht in deinem Schatten, kein Märchen, sie,
Die Zauberrute, die nach dem helleren Golde,
Dem neuen Gedanken, zuckt.
Oft nahm deiner jungen Bäume das Reich an der Rhone,
Oft das Land an der Themsi in die dünneren Wälder.
Warum sollten sie nicht? Es schießen ja bald
Andere Stämme dir auf!
Und dann, so gehörten sie ja dir an. Du sandtest
Deiner Krieger hin. Da klangen die Waffen; da ertönte
Schnell ihr Ausspruch: Die Gallier heißen Franken,
Engelländer die Briten!
Lauter noch ließest du die Waffen klingen. Die hohe Rom
Ward zum kriegerischen Stolz schon von der Wölfin gesäugt:
Lange war sie Welttyrannin. Du stürzetest.
Mein Vaterland, die hohe Rom in ihr Blut!
Nie war gegen das Ausland
Ein anderes Land gerecht wie du.
Sei nicht allzu gerecht! Sie denken nicht edel genug.
Zu sehen, wie schön dein Fehler ist!
Einfältiger Sitte bist du und weise,
Bist ernsteres, tieferes Geistes. Kraft ist dein Wort,
Entscheidung dein Schwert. Doch wandelst du gern es in die Sichel und triefst,
Wohl dir! von dem Blute nicht der andern Welten!
Mir winket ihr eiserner Arm! Ich schweige,
Bis etwa sie wieder schlummert,
Und sinne dem edlen, schreckenden Gedanken nach.
Deiner wert zn sein, mein Vaterland!
II. Än Freund und Feind.
(1781.)
„Die Erhebung der Sprache,
Und sie und sie, die Religion,
Heilig sie und erhaben.
Furchtbar und lieblich und groß und
Ihr gewählterer Schall,
Bewegterer, edlerer Gang,
Darstellung, die innerste Kraft der Dicht¬
kunst,
hehr,
Von Gott gesandt.
Haben mein Mal errichtet. Nun steht es da
Und spottet der Zeit nnd spottet
Ewig gewähnter Male,
Welche schon jetzt dem Auge, das sieht, Trümmer sind.