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17) Von ausserordentlichen Künstlern irr
Bewegung. Tab. lxiii und lxiv.
rpab. LXIII. So in der Carriere nimmt ein Kunst-
ler (i) eine geladene Pistole von der Erde; er er¬
greift den Vörderfuß des Pferdes (2) und galop-
pirt weiter. Er galoppirt mit dreyen (3), und
sicht auf den beyden äussersten. Nun auch mit
dem Kopfe auf dem Sattel (4), und behält das
Pferd in der Gewalt. — Wenn, die Neube¬
gierde der Zuschauer zu belustigen, ein Mensch
zu folgenden Künsten erzogen werden soll; so werden
in der ersten Kindheit einige biegsame Knochen seines
Leibes anders gebogen, wie sie natürlich wachsen wür¬
den, und so wird das Kind sehr früh zu solchen Be¬
wegungen gewöhnt. Dann weis der Jüngling ( 5 )
zu sitzen, mit beyden Schenkeln in derselben geraden Li¬
nie den Leib, die Arme und den Kopf (6) umzuwenden,
oder auf andre Art (7), und den über die Schulter
von hin ten geschlungnen Fuß (8) in den Mund zu neh¬
men. — Das Balanziren aber kömmt mehrenteils
nur auf Uebung an. Der Mann (9) balanzirt auf
der Stirn eine so stehende Pyramide, die mit vollen
Glasern und brennenden Lichtern besetzt ist; ohne Et¬
was zu verschütten. Der Knabe (10) balanzirt ein
Glas Wein. Er kann (11) sich mit demselben auf
die Erde legen, und durch einen Reifen kriechen. Bey
dem Balanziren ist ausser der Starke nur dies nöthig,
das diejenige Flache allenthalben unterstützt sey, durch
welche der balanzirte Körper sonst entweder gerade,
oder etwas schief herunter sinken würde.
lab.