VI. i8- Don Vereinigung der Menschen. 45k 
Klinge in zwey Theile getrennt, und doch durch ein ei¬ 
sern Band verbunden bleiben kann, so daß zwischen 
den Theilen der Arm ist, den er durch und durch zu 
siechen vorgiebt. Will er nun dabey bluten; so hat 
er ein Bläschen mit Blut oder rother Farbe, welches 
alsdann ausgedrückt wird, unter dem Kleide verbor¬ 
gen. So verfahren auch Marktschreyer (die aber als¬ 
dann nicht unschuldig sind) mit getrennten Degenklin¬ 
gen, um zu zeigen, daß ihre Pulver und Pflaster die 
gefährlichsten Verwundungen fast in einem Augenblicke 
heilen können. 
i8) Von Vereinigung der Menschen. 
Tat). XXX. 
(JNic angebohrne Natur, und die Verbindung der 
Eltern mit den Kindern, auch der Verwandten 
untereinander, ist der Grund aller menschlichen Ge¬ 
selligkeit. Ohne irgend eine Verbindung Vieler zum ge¬ 
meinschaftlichen Besten, würde mancher Einzelner int 
Elende hülflos umkommen, und das Vergnügen Allee 
sehr eingeschränkt seyn. Würde Jener (auf dem er¬ 
sten Dierthel) wohl sicher schlafen, da ein hungriger 
Wolf auf ihn los eilt, wenn er nicht seinen Freund bey 
sich hätte, der ihm gern Hülfe leistet und dirs Thier 
erlegt? Höret aus einer Geschichte, wie ein Mensch 
des andern bedürfe. Ein Lahmer und ein Blinder, 
ob sie gleich einander nicht kannten, wohnten nahe bey 
einander. Jener verlohr seine Familie, die ihn in sei¬ 
ner strohernen Hütte zu nähren pflegte, dieser seinen 
einzigen Sohn, der ihn geleitet hatte. Ihre Woh- 
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