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Zweiter Cursus.
Allgemeine Kenntniß der Erde nach ihrer Bodcngestalr.
§. 16. Bewegung des Meeres.
.^)as Meer wird beständig in Bewegung gesetzt 1) durch
die Meeresströmungen, und 2) durch Ebbe und Fluth.
Es hat nämlich theils zu beiden Seiten des Äquators in
bedeutender Breite einen Strom von O. nach W., der von
dem Umschwünge der Erde um die Sonne von W. nach O.
herrührt, und Äquatorialströmung heißt; theils einen
Abfluß des kälteren Wassers von den Polen nach dem wär¬
meren in den Äquatorial-Gegenden, welcher Polarströ¬
mung heißt. Durch das Zusammentreffen dieser beiden
Strömungen werben eine Menge andrer veranlaßt, die noch
zum Theil abhängig sind von den einzelnen Erdstellen. Die
Fluth oder das Anschwellen des Wassers nach dem Lande
hin, und die Ebbe oder das Zurückfallen von demselben,
erfolgen regelmäßig binnen 12 Stunden einmal, und schrei¬
ben sich von dem Monde und auch von der Sonne her. —
Unregelmäßig wird überdies noch das Meer erregt durch
die Wellenbewegung, die durch Winde, Stürme und
Orkane zu verschiedenen Zeiten entsteht.
§. 17. Meeresgrund. Küstenbildung.
Die Tiefe des Meeres ist sehr verschieden; die größte
nimmt man als eben so bedeutend an wie die Höhe der
größten Berge, d. h. eine Meile. Der Meeresgrund
ist so uneben, wie das feste Land, und diese Unebenheiten
reichen oft bis an oder über die Oberfläche des Wassers
(den Meeresspiegel) hinaus. Wo das Meer sehr seicht
und nicht zur Schifffahrt geeignet ist, sind Untiefen vorhan¬
den; veranlaßt ein oft weit ausgedehnter Sandberg diese
Untiefe, so nennt man denselben eine Sandbank; und
wenn.eine Reihe von Felsen sich nahe an der Wasser-Ober-