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Vögel in seinem dichten Lande zwitschern. Alle Gartennachbarn 
freuten sich ans die Zeit seiner Blüte; denn sie genossen auch den 
lieblichen Dust, welcher sich weit umher verbreitete. 
Eduard, Christian, Amalie und Justine sprachen nach vielen 
Jahren noch oft von den vorigen Zeiten, wo der Baum gepflanzt 
war, wo Justine von ihnen war geneckt worden, und wie gut der 
Honig des Nachbars geschmeckt hatte; und allen war der Baum 
sehr wcrth, der doch nichts trug. 
53. 
Die Siene und der Lenz. 
Von Arndt. 
Gedichte. Leipzig 1840. S. 81. 
siehst du dein goldnes Röckchen an? 
Die goldnen Stiefel auch? 
O Bienchen, Vöglein wohlgemuth, 
Mit leichtem Sinn und leichtem Blut, 
Was locket dich das Sonnenlicht? 
Was lockt dich Blütcnhauch? 
Was summst du lustig hin und her? 
Hast nie des Spiels genug? 
Der Lenz ist kurz, du süßes Kind! 
Dich zieht der Strom, dich nimmt der 
Wind, 
Dich bringet um den Blumcnraub 
Der Menschen List und Trug. 
Wohl zieh' ich an den goldnen Rock 
Und kleid' in Gold den Fuß, 
Leicht ist mein Blut und leicht mein 
Sinn, 
In Freuden ich geboren bin; 
Drum locket mich das Sonnenlicht 
Und Blumenliebesgruß. 
'Der Lenz ist kurz, das Leben schnell, 
Drum flieg' ich schnell dahin; 
Mein Frühlingsschein, mein Blumcn- 
spiel, 
In jedem Kelch mein Bettchen kühl, 
Auf jeder Flur mein Leben bunt — 
Drob trag' ich frohen Sinn.' 
O Bienchen, Vöglein wohlgemuth! 
O süßes Frühlingskind! 
Horch! horch! wie klagt die Nachti- 
gal 
Im Erlenbusch mit Trauerschall! 
Auch sie im Lenz geboren ist, 
Doch nur auf Trauren sinnt. 
'Wohl höre ich die Nachtigal, 
Ihr Klagen fromm und still; 
Sie ist die schmcrzenvolle Frau, 
Ihr Traucrkleid ist dunkelgrau; 
Doch sprich, warum ich trauren soll, 
Weil sie nicht froh sein will? 
'Sieh her, wie bebet Strauch und 
Laub 
Im jungen Sonnenschein! 
Wie küssen sich die Blumen lieb 
Und locken: 'Kleiner Honigdieb, 
Komm, sammle Blumenliebeskost; 
Denn dieser Lenz ist dein!" 
O Böglcin! Vöglein wohlgemuth, 
Mit goldnem Flügelpaar! 
O leichtes Leben frommer Brust! 
Zieh mich zum Lenz, zu seiner 
Lust, 
Und mache mir mit Liebesglanz 
Die trüben Augen klar.
	        
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