Osm attisches Reich» 
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sind mit Blumen und blühenden Sträuchern bepflanzt unh seln ge¬ 
räumiger Gipfel, von welchem man eine treffliche Aussicht über Kra¬ 
kau, das Weichselthal und die Umgegend genießt, ist mit jungen Bau¬ 
men bekränzt, durch Banke zum Ruhepunkte eingerichtet und in seiner 
Mitte ist die Büste Kosciuszkos aufgestellt. Von der Nahe und Ferne, 
so weit die Polnische Sprache reicht, gingen Beitrage von Reichen 
und Armen zur Errichtung dieses Hügels ein, und selbst der Kaiser 
Alexander von Rußland wies aus seiner Schatulle eine ansehnliche 
Summe dazu an; und ein jeder Bewohner von Krakau wollte selbst 
die Hand mit ans Werk gelegt haben. Alle wetteiferten mit einander, 
Reiche und Arme, Jung und Alt, Rathsherr und Bürger, Edelmann 
und Bauer arbeiteten in Eintracht, neben einander, und selbst Frauen 
standen nicht zurück. Von dem Überschüsse der reichlichen Beitrage 
wurde in der Nähe ein Grundstück angekauft, auf demselben für. 4 
arme Landleute, die unter Kosciuszko gefochten hatten, eine Wohnung 
gebaut, und ihnen die Fürsorge für das Denkmal und die Pflege der 
Gartenanlagen auf demselben und in seiner Nähe übertragen. 
Das Lsmamsche Reich in Europa. 
Die Geschichte des Osmanischen Reiches überhaupt beginnt erst 
mit dem 13. Jahrhunderte, in welchem Osmar I., ein Anführer der 
Türken, eines Tatarischen Volksstammes, die als Nomaden auf der 
Ostseite des Kaspischen Meeres, im heutigen Turkestan lebten, in Klein¬ 
asien eindrang und sich in dem Taurusgebirge daselbst festsetzte. Von 
da stieg Osman mit seinen Kriegsgefährten in die Ebenen Kleinasiens 
hinab, und eroberte 1289 die damals zum Griechischen Kaiserthum 
gehörende Provinz Bithynien, worauf er den Titel eines Sultans an¬ 
nahm und seinen Kriegsgefährten seinen Namen hinterließ, der sie nun 
als Os manen von den übrigen Türkischen Stämmen unterschied. 
So wurde er der Stifter des Osmanischen Reichs, und von ihm stammt 
die noch jetzt herrschende Dynastie der Sultane oder Padischahs, (Kai¬ 
ser) wie sich späterhin diese Sultane nannten. Von den ihm in der 
Herrschaft über die Osmanen folgenden Sultanen erhoben die ersten 
acht durch Muth und Staatsklugheit diesen jungen Räuberstaat von 
1300 bis 1566 zur ersten Kriegesmacht in Europa. Zu diesen großen 
Fürsten gehörte zuerst Orchan oder Ork Hahn, der seinem Vater 
Osman I. im Jahre 1326 in der Herrschaft nachfolgte und seinen 
Sitz zu Bursa oder Brusa (Hauptstadt Bithyniens) nahm. Er er¬ 
oberte fast ganz Kleinasien bis zum Hellespont, bildete zum Theil aus 
Christensklaven, die den Islam annehmen mußten, eine tapfere, regu¬ 
läre und besoldete Infanterie (die nachherigen Janitscharen), und er¬ 
oberte durch seinen tapfern Sohn Solyman 1355 die jenseits der 
beide Erdtheile Asien und Europa trennenden Meerenge, schon auf 
Europäischer Küste gelegene Stadt Gallipoli; doch war Solyman schon
	        
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