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Afrika. 
Volke findet, und sind überhaupt von kleiner Statur, vorzüglich die Wei¬ 
ber. Selten erreichen die Buschmänner über 5 F. Höhe. Ihre Haut¬ 
farbe ist blaßbraun, jedoch durch Schmutz und Beschmieren mit Fett 
und Ocher noch verdunkelt, wie denn überhaupt der Schmutz, mit dem 
sie bedeckt sind, so wie ihr zusammengebackenes Haar das ekelhafteste 
Beispiel von Unreinlichkeit darstellt. Doch sah Burchell, der auf 
seinen Resten 1811 —1815 von der Kapkolonie zu den Koranas und 
Betjuanen mehrmals die von den Buschmännern bewohnten Gegen¬ 
den passirte und öfters mit Buschmännern zusammentraf, unter ihnen 
einige junge Leute, die zwar klein aber fein gebaut waren und doch 
stark schienen, desgleichen sah er junge Weiber der Buschmänner, deren 
Gesichter im Ganzen artig zu nennen waren, jedoch mehr wegen des 
jugendlichen und angenehmen Ausdrucks, als wegen Schönheit der 
Gesi'chtszüge; allein ec bezweifelt, daß sich unter der ganzen Nation 
irgend ein Mädchen befinde, das ein Europäer hübsch finden könne, 
und doch sah er sie in der Fülle aller der Reize, welche ihnen Buku 
(Buchu, s. oben) und rother Ocher verleihen konnten. Der erstere war 
in Gestalt eines grünen Pulvers über Kopf und Nacken zerstreut und 
der letztere, vermischt mit Fett, strichweise über oder längs der Nase 
und quer über die Backenknochen aufgetragen. Viele von diesen Wei¬ 
bern zeichneten sich dadurch aus, daß ihr Haar an der Stirn, durch 
die fortwährende Anhäufung von Fett und rothem Ocher in große, 
rothe steinähnliche Klumpen zusammengebacken war, wodurch sie ihre 
Reize um Vieles zu erhöhen glaubten. Bei einigen war der Schei¬ 
tel kahl geschoren und an dem stehen gebliebenen Haar eine Reihe 
Knöpfe befestigt. Sie trugen sämmtlich Armbänder, entweder von 
Leder, von geflochtenen Sehnen oder von Kupfer, und die meisten 
hatten irgend eine Zierath im Ohre hängen. Burchell bemerkte auch 
an den Frauen, welche über die besten Jahre hinaus waren, daß die 
Schenkelknochen ungewöhnlich stark nach Außen gebogen, oder daß 
vielmehr der äußere Theil derselben ungewöhnlich hervorragend war. 
Überhaupt schildert Burchell d>? Weiber, die schon aus den Jahren 
der Jugend heraus waren, als äußerst unreinlich und häßlich. Ihre 
kleinen blitzenden Augen schienen geschlossen oder tief in den Kopf ge¬ 
sunken zu seyn. Runzeln, mit Schmutz gefüllt, überzogen Gesicht 
und Körper; ihr Haar war, durch das jahrelang, vielleicht lebensläng¬ 
lich darin angehäufte Fett in große Klumpen zujammen gebacken, und 
der Geruch, den sie der Lust mittheilten, hielt ihn immer einige 
Schritte von ihnen entfernt; näher konnte man es nicht aushalten. 
Uber einen hölzernen Napf, in welchem noch etwas flüßiger Flu߬ 
pferdthran übrig geblieben war, sielen sie hastig her und leerten ihn 
mit der ekelhaftesten Gier. Was noch an dem Gefäße hangen blieb, 
kratzten sie sorgfältig mit den Händen heraus und schmierten es an ihre 
Körper. Sobald die Frau eines Buschmanns ein wenig ältlich wird und 
schon öfters geboren bat, heirathet er eine zweite junge, so daß also
	        
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