Full text: [1. Abth.] ([1. Abth.])

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Abschli. Vili, Amerika. 
res gleichlaufende Ebene wäre: so folgt umgekehrt, daß ein 
Land, welches, wie Amerika, zahlreiche Flußläufe aufzuweifen 
hat, auch mannichfaltige Abwechselungen von Hoch und Nie¬ 
drig, Eben und Uneben, Gebirgs- und Flachland 
(vergl. die §§. 1, 2, 6 u. 7. des fünften Abschn.) darbieten 
müsse. *) 
§. 10. Die Gebirge; ihre Lage und Vertheilung. 
Amerika hat ein Hauptgebirge und mehrere andere von 
untergeordneter Bedeutung. 
Jenes durchzieht den ganzen Erdtheil, von Süden ge¬ 
gen Norden, vom K. Forw^^ bis zur Mackenzie-Mündung, 
von der Magellhaens- bis zu»Behringssiraße, immer unmit¬ 
telbar an der Westküste oder doch in der Nähe derselben. 
Man benennt diesen ganzen Gebirgszug gewöhnlich mit 
dem gemeinschaftlichen Namen der Cordilleren (fpr. Cor- 
diljeren). Er nimmt einen Flächeninhalt von 216,600 i^M-, 
also fast ein Drittel des ganzen Erdthcils ein. 
Außer den Cordilleren sind noch folgende Gebirgsgrup- 
pen zu merken: 
1) Das brasilische Gebirgsland, im Osten von 
der atlantischen Küste, im Süden vom Parana und la Plata, 
im Westen vom mittleren Parana, vom Paraguay und Ara- 
guay begrenzt, nordwärts bis gegen die Mündungen des 
Tocantin und Paranahybaflusses reichend; 15500 ^Meilen 
groß. — An der Quelle des Paraguay zweigt sich ein Berg¬ 
zug von der Hauptmasse des Gebirgssystems ab, streicht west- 
nordwesiw. zur Quelle des Topayos und weiter bis zum 
Madeirafluß; er führt den Namen der Cordillera Geral. 
2) Das Hochland von Guyana, zwischen den 
Mündungen des Orinoco und des Amazonenfiusses, aber 
•) Bemerkung fitr den Lehrer: Nach näherer Erläuterung dieses 
Satzes wird es dem Schüler nicht schwer werden, auf der selbst entworfenen 
Flußcharte die Gegenden zu bezeichnen, welche relativ hoch und relativ 
niedrig se,,n müssen. Hier findet fich dann zugleich die beste Gelegenheit, den 
Unterschied der Begriffe „Wasserscheide" und „Gebirge" praktisch dar- 
zuthun, — ähnlicher Widersprüche zwischen theoretischer und erfahrungsmäßi¬ 
ger Terrainlehre nicht zu gedenken.
	        
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