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Gymnasium und ist der Geburtsort des Philosophen Wolf und des berühmten Sprach¬
forschers Gesenius. Bleichrode, 3, Wollen- und Baumwollenfabriken. Ellwich,
3, in der Nähe die berühmte Alabasterhöhle, Kelle genannt, welche 288 Fuß lang,
250 Fuß breit ist, und einen tiefen Wasserbehälter voll eiskalten Wassers enthält. Ben-
kenftein, 4, liefert Metall- und Holzwaaren.
§. 93.
Die Provinz Brandenburg.
Die Größe der Provinz Brandenburg beträgt 734 lUMeil. und die Zahl der Ein¬
wohner 2,067,000.
Grenze. Die Provinz wird begrenzt von Hannover, Mecklenburg, Pommern,
Preußen, Posen, Schlesien und den Anhaltischen Fürstenthümern, und ist dem größten
Theile nach Flachland; denn die wenigen Hügel, welche sich vorfinden, erreichen höchstens
eine Höhe von 400 F. Im N. findet sich die Fortsetzung des mecklenburgisch-märkischen
Landesrücken, welcher in dem Koboldsberg bei Schwedt 422 Fß., in dem Pimpinellenberg
bei Oderberg 368 Fß. erreicht. Im S. bringt der niederlausitzer Höhenrücken und der
Flämming einige Abwechselung in die ebene Landschaft. Der Rückenberg bei Sorau ist
718 Fuß und der Golmberg bei Baruth 552 Fuß hoch. Die Oder- und Judenberge
bei Frankfurt und die Müggelsberge bei Köpenik sind unbedeutender. Die Provinz ist
reich an Flüssen und Seen. Die Elbe mit der Havel und Spree, die Oder mit Bober
und Lausitzer Reiste, Warthe und Netze sind die bedeutendsten Flüsse, welche durch größere
und kleinere Kanäle verbunden sind. Die Provinz hat über 600 Landseen, wovon der
Plauen-, der Rupiner- und der Uckersee die größten sind.
Der Boden besteht zum Theil aus lehmigem Sandboden; einzelne Strecken an der
Oder und in der Uckermark sind zwar sehr fruchtbar, jedoch gibt es auch große Flächen
Sandstrecken. An feuchten Wiesengründen und Mooren ist ebenfalls kein Mangel. Dennoch
weiß die Betriebsamkeit der Bewohner dem selbst ungünstigen Boden einen reichen Ertrag
abzugewinnen.
Produkte. Das Mineralreich bietet Kalksteinlager, wichtige Gypslager, Braun¬
kohlen, Alaunerde, Bernstein und einiges Raseneisen. Das Pflanzenreich wird durch fleißige
Gartencultur sehr ergiebig, Hopfen, Tabak und Wein werden gebaut. Der vorherrschende
Waldbaum ist die Kiefer.
Die Viehzucht läßt noch Vieles zu wünschen übrig. An Fischen ist bei den vielen
Seen und Flüssen großer Ueberfluß.
Die Bewohner sind meist Deutsche; Wenden wohnen in der Niederlausitz und Polen
im Osten der Provinz. Die Fabrikthätigkeit ist außerordentlich groß und der Handel des¬
halb ebenfalls ein blühender. Kunststraßen und Schienenwege, Schifffahrt auf Elbe und
Oder beleben denselben. Zahlreiche Bildungs- und Schulanstalten befördern Kunst und
Wiffenschaft, wie auch die geistige Hebung der unteren Klaffen.
Die Provinz wird eingetheilt:
1. in das Stadtgebiet von Berlin.
2. Regbz. Potsdam 382 cm mit 1,226,866 Einw.
3. - Frankfurt 351 . - 830,127 -