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Afrika.
vorbtmerkuu-. Die HZ. 38, 31, 43 und 4» sind zu wicderbolen, brdor w«iler gegauz«» wird.
Afrika, diese große Halbinsel, welche nur durch die schmale Landenge von Suez
mit Asien zusammenhängt, ist noch sehr unbekannt. Man kennt fast nur die Küstenländer.
Unter den Reisenden, welche sich durch Nachrichten über Afrika verdient gemacht haben,
stehen Mungo Park, Laing, Denham, Clapperton, und in neuester Zeit Barth
und Vogel oben an. Man theilt Afrika gewöhnlich ein: A. Nord-Afrika, B. Mittel-
Afrika, C. Süd-Afrika und D. die Inseln.
Zu Nord-Afrika gehören: Egypten, Biledulgerid, die Berberei, Sahara und einige
Inseln; zu Mittel-Afrika: Nubien, Habessinicn, Adel, Ajan, Nigritien, Senegambien und
Obergumea; zu Süd-Afrika: Niederguinea, innere Reiche, Zanguebar, Mozambique, daS
Koffern-, Hottentotten- und Kapland nebst Inseln.
.§. 164.
Egypten mit Barka.
Egypten grenzt gegen O. an Arabien durch die Landenge Suez und an das arabische
Meer; gegen N. an das Mittelmeer, gegen W. an die Wüste Sahara und gegen S. an
Nubien. Auf einer Größe von 8800 □ Meilen leben etwa 3 Millionen Einwohner.
Man theilt da8 Land wohl ein in Ober- und Nieder-Egypten; ersteres ist ein
Stufen- und letzteres ein Tiefland. Der aus Habessinien kommende einzige Fluß
des Landes — der Nil — ist für dasselbe von größter Wichtigkeit, indem durch seine
Ueberschwcmmungen das Land an Fruchtbarkeit gewinnt. Nur das Nilthal ist fruchtbar;
der größte Theil des Landes besteht aus unfruchtbarem Sande. Das Anschwellen de8
Nils hat seinen Grund in dem tropischen Regen, der in Habessinien regelmäßig eintritt».
Egypten sieht oft jahrelang keinen Regen. Die Mündungen des Nils bilden das frucht¬
bare Delta. Die Arabische und Lybische Bergkette, aus rauhen FelSmafferr
bestehend, erhebt sich auf der Ost- und Westseite. Das Klima ist warm, oft sogar
heiß, und weil die Luft mit Salztheilchen geschwängert ist, so leiden die Bewohner nicht
selten an bösen Augenkrankheitcn, welche Blindheit herbeiführen. Auch gehören die Pest
und die tödtlichen Winde Samum und Chamsin zu den Landplagen.
Produkte. DaS Thierreich liefert Rindvieh, Schafe, Esel, Büffel, Kameele,
zahlreiches Geflügel (künstlich ausgebrütete Hühner), Seide, Fische, Raubwrld, Nilpferde
und Krokodille. Das Pflanzenreich bringt hervor: Getreide, Reis, Durra (Hirse),
Hulsenfrüchte, Südfrüchte, Opium, Datteln, viele Arzneigewächse re. Das Mineralreich
ist an edlen Erzeugnissen gar nicht vertreten, es liefert aber Marmor, Granit, Porphyr,
Steinkohlen, Natrum, Salz u. s. w.
Bewohner. Die große Mehrzahl der Bewohner sind Araber, die alS Nomaden,
Beduinen und als Ackerbauer FellahS heißen. Die Kopten, unwiffende morgen-
ländische Christen, sollen Nachkommen der Ureinwohner sein. Auch wohnen noch Türken,
europäische Christen und Juden in Egypten.
Industrie und Handel. Die Industrie ist nicht von Bedeutung; obgleich auch
dafür in letzter Zeit viel geschehen ist. Die Salmiakfabriken nehmen die erste Stelle ein.'